Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 23. Band, (Jahrgang 1857)

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Dr. Nöldeke. 
von b durch einige Alterthümlichkeiten der Orthographie aus, welche 
wir nicht übergehen wollen. Das J wird, nach dem alten Lautgesetze, 
in persischen Wörtern hinter Vocalen stets aspirirt, d. h. zu i. Dies 
drückte regelmässig aus, a meistens; wenn in a derPunct über dem 
j> bisweilen fehlt, so ist dies dem schon erwähnten Umstande zuzu 
schreiben, dass die puncta diacritica überhaupt oft fehlen. Für £ 
finden wir in dem ältesten Theile von a, besonders auf den ersten 
Blättern, sehr oft ^ geschrieben, seltener findet sich dies bei b. 
Für das durch welches Wörter welche sich auf 1 enden '), den 
status constructus und den status unitatis bilden, steht welches 
freilich der Flüchtigkeit der Schreibart wegen oft weggelassen wird. 
So finden wir j=-ly ö 1 I „Feuertempel jener Gegenden,“ 
„weite Wege,“ „mehrere Male“ (das ^l» 
beim Plural 2 ). Nur selten hat b und die zweite Hand von a (nie die 
erste) die gewöhnliche Schreibart z. B. ^öa-s-l 
Was sich hei Häggi Chalfa über das Jamini findet 3 ), ist nur um 
der Besprechung der Commentare willen wichtig. Desshalb wollen 
wir den Artikel in deutscher Übertragung hieher setzen. 
„Das Jamini über die Geschichte des Jamin addaula Mahmud 
ibn Sabuktigin von Abu Nasr Muhammad ihn Abd al gabbär al Utbi, 
dem Dichter, der im Jahre . . . starb. Es beginnt folgendermassen: 
„Lob sei Gott, der in seinen Zeichen offenbar ist“ u. s.w. Er beschrieb 
in ihm das Leben des Sultans und die Ereignisse von Chärazm 4 ) und 
setzte in dasselbe wunderbare Feinheiten und philologische Floskeln 
ein. Es ward viel abgeschrieben und commentirt, z. B. vom Saich 
f 
Magd addin al Karmani und von Sadr al afädil Qäsim ibn Abi Abd 
*) Ich rede natürlich nicht von solchen Wörtern, welche eigentlich sich auf 1 endigen 
und nur gelegentlich ihr wegwerfen. Diese bilden auch in unsern Handschriften 
die erwähnten Formen stets mit dem wesentlichen z. B. öl ^1=*- ete. 
2 ) Sehr interessant wäre es, zu erfahren, ob auch bei Wörtern, die auf vocalischesj) (nicht 
ursprüngliches^^) ausgehen, wie etwa z. , die besprochenen Formen durch 
Hamza sich bilden. Ich habe aber kein Beispiel auffinden können. 
3 ) Vol. VI, pag. 514 sq. 
4 ) Aus dieser ungenügenden Inhaltsangabe, welche noch dazu einen ziemlich unwesent 
lichen Theil besonders hervorhebt, glaube ich schliessen zu dürfen, dass Ha^gi 
Chalfa das Werk selbst nicht genau gekannt hat.
	        
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