Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

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gemacht, den Sie als berüeksichtigungswerth zu bezeichnen die 
Güte hatten. Derselbe lautete: Die kaiserliche Akademie der 
Wissenschaften in Wien wünscht: 
„Eine kritische Beleuchtung des Verhältnisses der Länder, 
welche nun das österreichische Kaiserthum bilden, zu Kaiser 
und Reich in dem Zeiträume von K. Karl dem Grossen bis auf 
K. Rudolf I” 
Eine weitere Besprechung und Erörterung dieser überreichen 
Aufgabe überzeugte mich von der Misslichkeit derselben für 
eine einzige alles zusammenfassende Bearbeitung, die noch dazu 
in verhältnissmässig kurzer Zeit geliefert werden sollte. 
Die brachte mich auf einen anderen Gedanken, den ich Ihrer 
näheren Beherzigung nun vorlege und dem zu Folge einen anderen 
Antrag darauf begründen will. 
Die österreichische Geschichte ist mit der des gesummten 
deutschen Reiches auf's Innigste verwebt; beide können nur 
dann mit Erfolg bearbeitet werden, wenn sie in Verbindung 
und zugleich studiert und dargestellt werden, besonders seit 
K. Rudolfs 1. Zeit ist dies der Fall. Die Geschichte des Stif 
ters des habsburgischen Hauses, das dem deutschen Reiche 
sechzehn seiner Könige und Kaiser gab, ist von grösster Bedeu 
tung; man kann nicht sagen, dass sie bereits im Reinen sei, 
so schätzenswerthe Vorarbeiten uns die letzte Zeit auch 
dafür brachte. 
Ich schlage nun vor, die Geschichte dieser hochwichtigen 
Periode zum Gegenstände einer umfassenden in einem Cyklus von 
Aufgaben zu lösenden Bearbeitung zu machen. 
Ich glaube nämlich, die kaiserliche Akademie der Wissen 
schaften in Wien sollte eine gründliche in ansprechender Darstel 
lung würdig und wirksam geschriebene Geschichte K. Rudolfs I. 
zum Gegenstände einer Preis-Aufgabe wählen, jedoch zuvor ge 
wisse Partien durch kritische Arbeiten, für deren glückliche 
Lösung ebenfalls bedeutende Preise bestimmt wären, ins hellere 
Licht setzen lassen. 
Lassen Sie mich, verehrte Herren, diesen Cyklus von Auf 
gaben hier näher auseinandersetzen; Sie werden finden, dass 
ich die frühere Aufgabe getheilt und erweitert habe.
	        
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