Perht, ITolda und verwandte Gestalten.
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Das Speiseopfer ist in zweifacher Form für Salzburg
bezeugt. So ist es im Pinzgau heute noch Sitte, daß am
Bachiahend (Christabend) jeder Bauer mit seiner Familie
und dem Gesinde das Bach]koch (Mehlkoch mit einer Honig
schichte) verzehrt, wobei jeder Hausgenosse eifrig Sorge
trägt, nicht zu fehlen, da es die Perht sonst übelnehmen
würde (Eysen, S. 6). (Baclil— hat, auch in Bachlboschen,
mit Perhtel nichts zu tun [Schm. BW. I 271], sondern gehört
zu hachen obd. für backen.) Ähnliches berichtet Muchar aus
Gastein (S. 145); dort wird am Vorabend des Drkgtages
reichlich gegessen, damit, wie die Knechte sagen, der Perht
das Messer abgleite, wenn sie den ihr Zuwiderhandelnden
den Bauch aufschneiden will. (Gebotene Festmahlzeit,
Gastrotomie.)
Aber auch das sonst bekannte Hinstellen von Speisen
ist in Salzburg üblich. Die Bäuerin stellt am Perhtenahend
einen Teller voll Krapfen auf den Tisch oder vor das Fenster
,für die Frau Perht' und es gilt als gutes Zeichen, wenn er
am Morgen geleert ist (Eysen, S. 6).
Heben Tirol hat sich der Brauch des Perhtenlaufes
am besten in Salzburg erhalten. Außer den Berichten in Be
schreibungen des Landes und in Sagensammlungen liegt auch
eine Monographie von Frau Marie Andree-Eysn vor.
Hoch 1796 war der Perhtenlauf in allen Orten des Pon-
gaus und Pinzgaus verbreitet (s. Hübner, Beschr. v. Slzb.),
heute ist er aber nur mehr auf St. Johann und Gastein,
Krimml und Zell a. See beschränkt, und zwar nur in der
Form der schönen Perhten; die schiechen Perhten wurden
1848 vom Pflegegericht Zell a. S. und Mittersill verboten.
Frau Andree-Eysn schildert nach der Erzählung eines alten
Rauriser Knappen die
schiechen Perhten. Es handelt sich um nächtliche
Umzüge an drei Donnerstagen des Advents. Zwölf Bur
schen waren die eigentlichen Perhten, eingehüllt in schwarze
Schaffelle, Perhtenhauben aus Dachsfellen auf dem Kopf,
vor dem Gesicht scheußliche Masken, um den Leib einen
Gürtel mit Schellen. Sie waren von einem Haufen Burschen
begleitet, die über ihren Kleidern leinene Hemden trugen,
und einigen besonderen Masken: dem Trommler, dem Harr