Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

Über Acanihocherm.es Quercus. 
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Eichen, auf welchen ich sie gesammelt hatte, vorgegangen sei, 
oh ich nicht vielleicht auf ihrer ursprünglichen Geburtsstätte, wo 
sie im Mai zu tausenden anzutreffen waren, die zweite Generation 
antreffen würde. Indess meine Bemühung war fruchtlos, ich fand 
wohl an den Blättern Spuren ihrer ersten Existenz, aber keine 
Thiere mehr. Die Stellen des Eichenlaubes, wo die scheibenförmi 
gen Thierchen mit ihrem Schnabel saugend gesessen sind, waren 
braun geworden, die Mitte solcher braunen Flecken erschien des 
Parenchyms beraubt und durchsichtig, und hatte ein Blatt beson 
ders viele Schmarotzer genährt, 'so war es braun und zusammen 
geschrumpft, und sah wie vom Beif verbrannt aus. 
Obschon der ganze Cyklus der Verwandlung noch nicht be 
obachtet ist, so gehört dieser Eichenschmarotzer, sowohl in 
Rücksicht seiner Lebensart, als auch in Betracht der bisher aus 
gemittelten Merkmale auf jeden Fall zu den blattlausartigen 
Rhynchoten und ist mit der Gattung Cliermes zunächst ver 
wandt; durch den Mangel der Flügel aber und durch die stachel 
förmigen Fortsätze an den Bändern des Körpers (wenigstens in 
gewissen Entwickelungsstufen), von Cliermes, welcher überdies 
blasenförmige Auswüchse an den Blättern verursacht, wesentlich 
verschieden, wesshalb ich den vorstehenden Gattungsnamen wählte. 
Ich habe das Thier nach seinen bisher ermittelten Entwicke 
lungsstufen durch Herrn Mahler Zehner, welcher die fortschrei 
tenden Verwandlungen mit Sorgfalt mit beobachtet hat, genau 
zeichnen lassen, und theile hier nur so viel mit, als zur Erkennt- 
niss des Thieres wesentlich nothwendig ist. 
Fig. 1. Stellt ein Stück Eichenblatt von der Unterseite dar 
gestellt vor, mit den in den erwähnten Grübchen sitzenden Thieren 
in natürlicher Grösse; unter Fig. 1 a, ist ein einzelnes Grübchen 
bedeutend vergrössert vorgestellt; Fig. 1 b, zeigt einen einzelnen 
Stern der Seitenränder; Fig. 2, das Thier ausser dem Grübchen, 
stark vergrössert; bei Fig. 3, sieht man das Thier nach der Häu 
tung, und zwar von der Bauchseite, bei Fig. 4, von der Rücken 
seite; Fig. 4 a, stellt den Kopf mit dem Schnabel dar; unter Fig. S 
sieht man die in Folge der Verwandlung zurückgelassene Haut in 
dem Grübchen, wo das Thier gesessen; Fig 6 zeigt das im Eier 
legen begriffene, schon etwas eingeschrumpfte Weibchen; Fig. 6a, 
die Eier; Fig. 6 b, den ausgebildeten Embryo; Fig. 7, das eben 
Sitz,]), d. mathem.-naturw. CI. I. Bd. 13
	        
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