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miniei den Bau, welchen der Paͤchter Tallacchini aus—
führte. Die Straße ward 1824 eröffnet. Obschon man des
Jahres nur vier bis fünf Monate daran arbeiten konnte, war
das Werk dennoch in vier Jahren (mit einer Arbeitszeit von
hundert Wochen) vollendet. Die Ausführung kostete von Bor⸗
mio bis auf den Uebergangspunkt 44,000 fl., von dort bis
Pradt 348,500 fl., aiso im Ganzen 797,000 fi. — (also
rirea zwei Millionen Franken waͤhrend die Simplonstraße
sechs Jahre Zeit und einen Aufwand von 18 Millionen Fran—
fen erheischte). Oesterreich bleibt der Ruhm, das großartigste
Werk im Straßenbau der Neuzeit geschaffen zu haben.
Der Bau dieser großartigen Bahnstrecke begann unter dem
Ministerium des Freiherrn von Baumgartner, nach den Plä—
nen des Herrn Ritters von Ghega im Jahre 1848.
Mit voller Kraft konnte er jedoch erst im Jahre 1849
in Angriff genommen werden. Vie Strecke von Gloggnitz
bis Eichberg war im Sommer 1851 vollendet, die Strecke
von Eichberg bis Mürzzusschlag im Sommer 1853.
Im Oktober 1853 wurden bereits Versuchsfahrten auf der
Janzen Bahnlinie von Gloggnitz bis Mürzzuschlag gemacht.
(Die erste am 23. Oktober.) Vom November 1853 an war
die Bahn für den Frachtentransport eröffnet. Die Bearbeitung
und Legung des zweiten Geleises war im Juni 1854 vollen⸗
det und am 17. Juli 1854 erfolgte die Eröffnung der Bahn
für den allgemeinen Personen- und Waarenverkehr ohne pomp—
hafte Festlichkeit, aber doch in einer der Bedentung des Un⸗
lernehmens entsprechenden Weise.
Die Berg-Lokomotive „ßHeukuppe“ (aus den Cockerill'⸗
schen Werkstätlen in Seraing), welche den ersten, aus acht
Waggons bestehenden Personentrain führte, war mit Blumen
und Fahnen geschmückt, über den Portalen des Haupt-Tun—
nels waren die, von dem Bildhauer Gasser herrührenden
Modelle der dahin bestimmten Skulpturen aufgestellt; an den
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