Full text: Der Tourist auf der Südbahn von Wien bis Triest

336 
in neuester Zeit ein merkwürdiger Punkt geworden; denn als 
Se. Majestaͤt der Kaiser Franz Joseph vernommen hatte, daß 
der ruhmgekrönte Heldengreis Feldmarschall Radetzky das 
Schloß, welches ihm besonders gesiel, als seinen Ruhesitz an 
fich zu bringen beabsichtigte, erkaufte er 1851 von den Ständen 
das freundliche Besitzthum, um es in kaiserlicher Großmuth 
dem hochverdienten Feldherrn zum Genusse zu überlassen. Es 
war eben erst im vergangenen Jahre mit namhaftem Aufwand 
von den Staͤnden restaurirt worden. Die Aussicht von dem 
Plateau vor dem Schlosse ist herrlich. Noch prachtvoller ent⸗ 
faltet sie sich von der Hoͤhe des Berges hinter dem Schlosse. 
Zu den Fuͤßen des Beiges liegt auch das schöne Schleß 
Leo voldsruhe, im Jahre 1720 von dem Landeshauptmann 
Grafen Leopold von Lamberg erbaut, jetzt Eigenthum der Familie 
Paglianuci, dann das Dorf Schisschka. Ferner ist zu nen⸗ 
nen Schloß Strobelhof (wendisch: Bokalze), sehr malerisch 
—DVD— 
schen im 13. Jahrhundert berühmt, in ihrer jetzigen Gestalt 
1712 erbaut. Das schöne Schloß Sonnegg zu den Füßen 
—DD 
sicht gelohnt wird, aber wehl 2Stunden in Anspruch nimmt. 
Rosen bach mit der freundlichen Liebfrauenkirche und einer 
sehr beliebten und besuchten Cafeterie. Besonders lohnend ist 
ein Ausflug nach Kaltenbrunn am rechten Ufer der Laibach 
hinab und am linken Ufer zurück. Die Laibach bildet dort, 
bicht am Schlosse, einen sehr schönen Wasserfall. Das Schloß 
ward 1528 von dem Laibacher Bürgermeister Veit Khisel, 
Stammherrn dieses nachmals in den Freiherrn- und Grafen⸗ 
stand erhobenen Geschlechtes, erbaut. Nächst Kaltenbrunn der 
Thiergarten, ein freundliches Gut, 18146 restaurirt. Ein 
sehr angenchmer Abendspaziergang ist endlich jener durch die 
Brühl (wendisch: Prula), an der Unterkrainerstraße nach dem 
Gute Kroisenegg, einst Eigenthum der Fürsten Eggenberg. 
Wir können diese Andeutungen nicht schließen, ohne noch 
des vielbesprochenen Lai bacher Sumpfes zu gedenken. Ein
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.