Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 9. Band, (Jahrgang 1852)

Habsburgische Excurse. 
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zwölfjährigen Knaben Ladislaus P., insbesondere in zwei derselben, 
Österreich und Ungern, eine sehr lebhafte Opposition gebildet, 
welche durch Rührigkeit und Energie ersetzte, was ihr an Bedeu 
tung durch Zahl abgehen mochte. 
Da ich die Geschichte des Regiments des Hauses Habsburg im 
Erzherzogthume Österreich zur Zeit Ladislaus P. (1440—1457) 
zum Gegenstand meiner nächsten Abhandlung gemacht, so berühre 
ich hier nur die Beziehung auf Rom und die römische Curie. 
Ich habe bereits im zweiten Bande meiner Geschichte K. Fried 
richs, S. 701—703, angeführt, dass auf der Hinreise nach Rom zu 
Siena ein Agent der österreichischen Unzufriedenen, der Wiener 
Canonicus Thomas Angelpek ‘), welcher in Privatangelegen- 
t) Dieser Thomas Angelpek war in den Jahren 1442 bis 1450 Pfarrer zu 
St. Leonhard im Forst und liess sich die Verbesserung der Einkünfte seiner 
Pfründe, wie es scheint, sehr angelegen sein. Ich schliesse dies aus mehreren 
Kaufbriefen, deren Originale im Klosterraths - Archive lagen und nun im 
k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchive aufbewahrt werden. — So verkaufen am 
7. October 1442 (Sonntag vor St. Kolmanstag) Friedrich Toyssel und Anna 
seine Hausfrau dem Thomas Angelpekch, Pfarrer der St. Martinskirche zu 
St. Leonhard im Forst, ihre Wiese, genannt die Sulzpekchin, -wovon man dem 
selben Pfarrer jährlich zu rechtem Burgrecht 15 Pfennige und überdies zu 
einem Jahrtag (Sonntag nach Gcorgi) jährlich 3 Schillinge Pfennige dient. 
(Orig. Perg. 2 Siegel.) — Am 4. November (Sonntag vor Martini) desselben 
Jahres (1442) verkauft derselbe Pfarrer (Th. Angelpekch) dem Jörg „daezn 
Kumern” und seiner Hausfrau Margareth diese Wiese. — Der vorige Besitzer 
(Toyssel) hatte nämlich versäumt, das Geld für den Jahrtag (welcher von 
der Witwe des Conrad Guph auf der Sweintz, Euphemia gestiftet -worden) zu 
entrichten (und der kluge Pfarrer wusste diesen saumseligen Besitzer zu ent 
fernen.) — (Orig. Perg. 2 Siegel.) — Am 24. April 1450 verkaufen Heinrich 
am Herrantsperg und seine Hausfrau Kunigund dem Thom. A. Pfarier zu 
St. Leonhard im Forst zwei Theile Zehent auf verschiedenen Gütern in der 
Manger Pfarre, von denen sie demselben Pfarrer jährlich i /. i Muth Korn und 
V 3 Muth Haber dienten, („am ersten auf allen grünten und velden des hoffs 
genant der Mayrhoff ze Leupaltsdorf gelegen den inhat und besitzt Mert 
Aichner; it. auf allen grünten und velden des hoffs ze Lewpoltsdarff den inhat 
und besitzt Kristan Rys; it. auf allen grünten und velden ains lehens ze Lewp- 
poltslarff das inhat und besitzt Augustin daselbs zu L. gesessen; it. auf allen 
gruntten und velden ains lehens ze Leupoltstarff das inhat und besitzt Ilanns 
Spitzer; it. auf czwain purkchrecht äkchern nebeneinander am Lenczpeiig 
gelegen den ain hat inn Thoman des Schuester sun ze Püsemdarff den andern 
hat inn Pangrecz weilent Hannsen ze Swainarn sun; it. auf zwain purkch-
	        
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