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Mühlbaeher. Die Urkunden Karls III.
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Die Urkunden Karls III.
Von
Ur. E. Mühlbaeher,
Privatdocenten an der Universität Innsbruck.
Ich verhehlte und verhehle mir nicht, dass es bedenklich
sei eine diplomatische Arbeit zu veröffentlichen, ohne sie zu
gleich auf möglichst umfassende Benützung der Originale zu
stützen. Eine Bearbeitung der äusseren Merkmale wird aber
nur dann ein befriedigendes Resultat zu bieten vermögen, wenn
sie über das gesammte Material verfügt, sonst gelangt sie bei
dem Versuche die Bruchstücke zu einem Ganzen zu verbinden,
die aus einzelnen Stücken gewonnenen Resultate zu verallge
meinern leicht zu Fehlschlüssen, zu Darlegungen, welche, nur
theilweise gesichert, vielfach der Richtigstellung bedürfen. Die
Originale Karls III. sind weit zerstreut; etwas mehr als die
Hälfte ist in deutschen, der Rest ziemlich gleichmässig ver
theilt in französischen und italienischen Archiven erhalten. Ich
war nicht in der Lage diese zu benützen und selbst das scheint
mir fraglich, ob diese Benützung für eine so kleine Gruppe
sich auch lohnen würde. Ich konnte daher die äusseren Merk
male nicht selbständig behandeln und vermochte nur zer
streute Notizen zu geben. Ein sehr dürftiger Ersatz ist es,
dass ich die Fundorte der Originale, so weit sie mir bekannt
geworden, zur Nutzung für weitere Forschung angegeben habe.
So wichtig die äusseren Merkmale sind, die inneren
Merkmale dürfen mindestens dieselbe Bedeutung beanspruchen.
Und hier glaubte ich die Grenzen der Arbeit weiter ausdehnen
zu sollen. Ausser dem Protokoll und den ständigen Formeln
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