Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 90. Band, (Jahrgang 1878)

Nachträge zu japanischer Dialectforschung. 
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In dem Rei-siki und andern Büchern wird (ai-name) 
,gegenseitiges Kosten', d. i. Opfer geschrieben, es soll jedoch 
ai-mube ausgesprochen werden. Muhe ist nibe ,Opfer'. 1 Ni in 
der Mitte wird häufig durch mu ausgedrückt. 2 
In Bezug auf Messer (ko-gatana) kommt das Wort afu 
,sic,h vereinigen' vor. Noch gegenwärtig bedient man sich bei 
dem Schleifen der Scheermesser (kami-sori) des Wortes afu 
,sich vereinigen' oder awasu ,vereinigen'. Hiervon abgeleitet 
awase-do ,Schleifstein'. 
In dem Wa-mei-seö hat gg ,Eingemachtes' die Lesung 
afu. Das Wort ist von ^ afe ,bewirthen' abgeleitet. 
Musasi-abumi ,Steigbügel von Musasi' sind hölzerne Steig 
bügel (ki-abumi), welche gegenwärtig ff (roku-go) genannt 
werden. Man glaubt, der Name stamme daher, weil ehemals 
in dem Reiche Musasi viele Coreaner angesiedelt wurden. 
Afuri ( y ff ij j ist in dem Wa-mei-seö die Lesung von 
l§j| ,die Lappen des Sattels'. Die Menschen von der 
fünften Rangstufe aufwärts verwendeten dazu Bärenhäute (kuma- 
no kawa). Afutsu ( f ff ) wird von dem Aussehen 
(|]/jv tei) gesagt. Desswegen sagt man für (fasern) ,ein 
herjagen' auch afuru ( f ff ]f/). Man sagt, dass das im 
gemeinen Leben übliche (jedoch unerklärte) Wort afutsi-kaze 
dasselbe sein könne. Wenn der Falke zugleich au der inneren 
Fläche des Berges jagt (jama-no ura-omote-wo karu-wo), so 
nennt man dieses |Jjp; ^jjl (afuri)-kage. In dem Zi-no kagarni 
hat (j|£ + ) die Lesung afuri (ff ff Ij ). Das Wort 
wird durch (jumi-bukv.ro ,Sack zur Aufbewahrung des Bogens' 
erklärt. 
Für afuri findet sich auch die Schreibart awori (ff ff Ij ). 
(f^f T~ (fj ) Afuko (bko) ,Tragstange' hat in dem Zi-no 
kagarni die Lesung afoko (f 17 J. Im gemeinen Leben 
sagt man ogo (t)~ X). Man findet jama-ogo ,Tragstange für 
das Gebirge' und tabi-ogo ,Tragstange für die Reise', ferner 
iake-ogo ,Tragstange von Bambus'. Die Bauersleute sagen auch 
ten-bin-bd ,Stock der Wagschalen'. 
1 ’Op^ er ‘ * la ^’ sonst nur den klaren Laut nife ( j und wird 
gewöhnlich XZ, X fnijej geschrieben. 
2 Ein Beispiel ist der Ortsname (o-o-muwa) statt o-o-niwa.
	        
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