Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 8. Band, (Jahrgang 1852)

Description de 1’ Afrique. 
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In der Nähe von Baghäna ist das Grab des Mädäras, das so 
gross wie ein Berg ist, ganz aus kleinen mit Blei eingegossenen 
Ziegeln erbautQ. An den Seiten desselben sind kleine Nischen an 
gebracht, in denen Menschen- und Thier-Abbildungen zu sehen sind. 
Es hat auf allen Seiten Stufen. 
Viele Völker haben es zu zerstören gesucht, waren es aber 
nicht im Stande, man weiss übrigens nicht, oh es ein Grab oder 
Tempel sei, nur das ist gewiss, dass es ein sehr alter Bau ist 
und es versammeln sich darauf alle Vögel, die dort einen Talisman 
haben sollen. 
Unter die bedeutenden Gebirge von Afrika gehört auch das 
Gebirge Asrau; ein reiches Gebirge voll von Städten mit vielen 
Alterthümern und verödeten Orten wie z. B. die Stadt Tanka, eine 
alte Stadt mit wunderbaren Bauresten. 
Ich selbst (spricht unser Geograph) sah darin ein Haus, dessen 
zwei Thorschwellen aus zwei Steinen von ausserordentlicher Grösse 
bestanden, auf welchen ein Querbalken ruhte, der ebenfalls aus 
einem einzigen Steine war auf eine Art cisilirt und gemeiselt, wie 
man bei uns das Holz zu bearbeiten pflegt. 
Der folgenden Stadt Elmüs sind nur einige Worte gewidmet. 
Hingegen zeichnet sich die Stadt Schakjanarije, am Fusse des 
Bei-ges Asrau gelegen, durch Ruinen aus. Es sind noch jetzt dort 
die Reste einer grossen Wasserleitung zu sehen, ebenso wie ein 
Gang, der unter dem Berge durchführt und der so geräumig ist, 
dass ein Reiter mit der längsten Lanze die Decke des Ganges nicht 
erreichen kann. 
Am Berge Asrau liegt ferner die Stadt Kasantine (Constantine), 
eine alte, wohlbevölkerte Stadt, deren Wasser in einer Wasserleitung 
herbeigeführt wurde, welche der von Kärtadschenne wenig nachgibt. 
Die Stadt Kasantine ist ausserordentlich fest gelegen, so dass es in 
ganz Afrikije keine Stadt gibt, die eine festere Lage hätte als Kasan 
tine ; in dieser Beziehung kann mit ihr nur die Stadt Ronda in Spa 
nien verglichen werden, die ihr in Bezug auf die Lage und den sie 
umgebenden Graben gleicht, doch ist die Stadt Kasantine grösser 
und höher, denn sie liegt auf einem grossen Berge von hartem Stein; 
i ) Von diesem Grabe hat lins kein neuerer Ueisender Kunde gegeben; der Name 
allein deutet auf einen nicht arabischen Ursprung hin.
	        
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