Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 8. Band, (Jahrgang 1852)

n 
424 v. Krem er. 
tlieilen sich aneinander stemmten und mit grosser Kunst gearbeitet 
waren. 
Der einzig bewohnte Theil von Tebesa ist jetzt das Schloss, das 
mit Mauern aus festem Gestein und von solider Bauart umgeben ist, 
und so wohl erhalten, dass es scheint, als wäre es erst gestern vol 
lendet worden. In der Stadt Tebesa sind auch Gewölbe, in welchen 
die Reisenden mit ihren Thieren im Winter Unterkunft suchen, ein 
einziges solches Gewölbe fasst zweitausend Pferde und darüber. 
In der Nähe der Stadt Tebesa ist ein Wadi, welches Wädi- 
Melän genannt wird, dessen Wasser im Sommer abnimmt, es ist 
schwer zu passiren, wegen der Menge des Schlammes. Oberhalb 
diesem Wadi erhebt sich ein Berg, der Kalb-Melan genannt wird 
und so hoch ist, dass er schon in der Entfernung mehrerer Tagreisen 
sichtbar ist. In der Nähe von Tebesa ist noch ein anderer Berg, der 
Kitf genannt wird. 
Die Stadt Bäghäna ist eine grosse angesehene Stadt, die manche 
Alterthümer enthält; sie hat reiche Quellen, Saaten und Wiesen und 
liegt am Fusse des Berges Auräs (mons Audus). Dieses Gebirge 
durchzieht die Länder des Westens (Maghrib) und Afrikije; eines 
der von ihm auslaufenden Vorgebirge ist das Vorgebirge Aighiritük 
im Weltmeere, dort wo der Bergsteig Akabat-el-Mostedschäb auf 
hört; sein z.weites Vorgebirge ist das Vorgebirge Autän im mittel 
ländischen Meere in der Nähe von Alexandrien, nach dessen Um- 
segelung die Schilfe ihre Fahrt für sicher halten. Es beginnt dieses 
Gebirge im Maghrib und ist eins mit dem Gebirge Dschebel-el-Mu- 
sämide, das auch Dschebel Deren genannt wird oder Dschebel 
Dschezüle oder endlich Ankist 1 ). 
Dieses Gebirge wird von Stämmen von Lewäte bewohnt und 
heisst auch Dschebel-Nefüse, es erstreckt sich ein Vorsprung des 
selben bei zweihundert Meilen ins Meer und bildet einen grossen 
Golf; wenn nun der Wind ein Schilf in diesen Golf hineintreibt, so 
fehlt ihm der Wind, um wieder heraussegeln zu können, auch findet 
es dort keinen Ankerplatz, da der Berg von harten Gestein und so 
glatt wie eine Mauer ist. 
>) Siehe Quatremere’s Extraits Pag. 564, wo dieser Name in der Handschrift 
'Obeid-Aliah-el-Bekri’s ganz verstümmelt ist.
	        
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