Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 87. Band, (Jahrgang 1877)

Heinzei. Ueber die Endsilben der altnordischen Sprache. 
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Ueber die Endsilben der altnordischen Sprache. 
Von 
Richard Heinzei. 
Einleitung. 
Die Gestalt der altnordischen Sprache, wie wir sie aus 
den Handschriften des dreizehnten und der folgenden Jahr 
hunderte kennen, muss schon geraume Zeit vorher ausgebildet 
worden sein. Denn die Inschriften, welche die dänischen Könige 
Gorm und Harald Ende des neunten oder in der ersten Hälfte 
des zehnten Jahrhunderts 1 in Jaellinge einhauen Hessen, zeigen 
im wesentlichen schon das nordische unserer Grammatiken. 
Ueber die Jaellingesteine siehe Wimmer Opuscula ad Madvigium 
a discipulis missa S. 193 If. 
Denselben Sprachformen aber begegnen wir auch in einer 
Reihe runischer Denkmäler, welche zwar keine historische 
Fixierung zulassen, aber sich eines altefthümlicheren Alpha 
betes bedienen als die jaellingischen, die Steine von Kalderup, 
Snoldelev, Helnaes u. s. w. Ebenfalls dänische Inschriften, 
welche demnach nicht mit den Jaellingesteinen als gleichzeitig 
angenommen werden dürfen. Ein Jahrhundert können wir 
getrost als Zwischenraum ansetzen. S. Wimmer Runeskriftens 
opriudelse S. 177. 
Vorangehen müssen diesen verhältnissmässig jungen In 
schriften jene, welche ganz in dem älteren Alphabet, der 
längeren Reihe, abgefasst sind. Verschiedenheiten in Gestalt 
und Verwerthung der Zeichen, sich deckend mit Verschieden- 
1 Dahlmann Geschichte von Dänemark I, 68 ff.
	        
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