Homerische Studien.
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des Jota eine andere verbürgt. Aber wenn wir uns auf diese
beiden Quellen unserer Erkenntniss beschränken wollten, wür
den wir nicht erfahren, dass u in vielen Fällen nicht als Vocal,
sondern ähnlich dem nächst verwandten Consonanten F ge
sprochen worden sein muss, wie denn z. B. Niemand bestreitet,
dass e'yx £U£ (— w hei Alcaeus, auxca (•- -- bei Pindar und su
bei Homer in später vorzuführenden Beispielen als sy/epe, äFdra
und eF sich dem Vers fügten, und in zahllosen Fällen u zu F
ward, ehe der ursprüngliche Vocal spurlos verschwand. Kein
Grammatiker und kein Zug der schriftlichen Tradition verräth
uns etwas von der Existenz des Digamma bei Homer, das in
Tausenden von Versen als ein lebendiger Laut gefühlt wurde,
und doch war das Digamma den Grammatikern aus anderen
Dialekten bekannt und sie sahen sein Zeichen, nach den uns
erhaltenen Inschriftenresten zu schliessen, allenthalben auf Stein
und Erz, so wie in den Exemplaren der aeolischen Dichter. Wie
also der Vocal u seinen Trabanten F zur Seite hat und mit ihm in
so lebhaftem Austausch steht, dass in den meisten Fällen über die
Priorität des einen vor dem andern gestritten werden kann, so
ist es möglich, dass noch in Homerischer Zeit und darüber hin
aus neben dem i ein j sich erhalten, und beide Laute, wie in
anderen Sprachen so im Griechischen, noch viel leichter als F
und u einander vertraten, indem t und j um so viel einander
näher liegen denn u und F, als u von dem U-Laut entfernt ist.
Der Mangel eines eigenen Zeichens im griechischen Alphabet
kann gegen die Existenz des consonantischen J-Lautes ebenso
wenig beweisen, wie der Mangel eines besondern Zeichens für
das consonantisclie u im lateinischen Alphabet dieses je in Frage
gestellt hat; wir werden daraus nur entnehmen, dass bei Fixi-
rung des griechischen Alphabets der vocalische und consonan-
tische J-Laut einander so ähnlich waren, dass ein Zeichen für
die verwandten Laute zu genügen schien. Diese Möglichkeit
wird aber zu einem hohen Grad von Wahrscheinlichkeit erhoben,
wenn wir einen Blick auf die griechischen Dialekte werfen, in
welchen das j bei seinem Schwinden die verschiedenste Behand
lung erfahren, woraus zu entnehmen, dass dasselbe erst mit der
eintretenden Spaltung der Sprache in Dialekte, vielleicht nur
um weniges früher, als der andere Spirant zu verklingen begann.
Während es später in der Sprache der Litteratur so ganz
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