Hartei. Homerische Studien.
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Homerische Studien.
III.
Von
Professor Dr. W. Härtel,
corresp. Mitglied der k. Akademie der Wissenschaften.
M an wird sieb, kaum der Ansicht verschliessen können,
dass das zweite Element der Diphthonge ai oi ei ou es ist,
welches ihre so überaus häufige Verkürzung begünstigt, und
wird es billigen, wenn wir die Erklärung dieses Vorganges
nicht durch Hereinziehung jener so viel selteneren Affection,
welche die anderen Auslaute (<p u r, vj) erleiden, verwirren.
Zu solcher Trennung bestimmt schon die bloss äusserliche Be
trachtung der Erscheinung. Die grossen Unterschiede in der
Häufigkeit der Fälle, dass von den nahezu gleich oft vorkom
menden Ausgängen oi 8 mal so oft als y], ou 5 mal so oft als rj
und w, ei 3 mal so oft als w als Kürzen zählen, haben wir
bereits früher bemerkt (Stud. II. S. 331 =5). Wir fügen hinzu,
dass in den vier ersten Büchern der Ilias und Odyssee allein
die Diphthonge die erste und zweite Kürze des ersten Fusses
92 und 161 mal, des zweiten Fusses 46 und 47 mal, des dritten
Fusses 197 und 223 mal, des vierten Fusses 21 und 301 mal,
des fünften Fusses 101 und 175 mal bilden, während dies bei
(p tu 7] i) a a in der gesammten Ilias und Odyssee an den bezeich-
neten Stellen nur 293 und 136 mal, 48 und 26 mal, 109 und 25 mal,
0 und 169 mal, 32 und 73 mal der Fall ist. Die Diphthonge
schmiegen sich jeder Versstelle an und wo sonst ein Wortende
nur unter sehr einschränkenden Bedingungen gestattet ist, wie
nach der zweiten Kürze des dritten und der ersten des vierten
Fusses, da stellen sie sich mit überraschender Häufigkeit ein, so