Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 77. Band, (Jahrgang 1874)

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Meyer. 
Zeit, um näher auf die Erforschung der Sprachen einzugehen, 
eine Arbeit, welche bei der hier herrschenden grossen Dialekt 
verschiedenheit, auf die ich sogleich zurückkommen werde, 
eine überaus schwierige und zeitraubende gewesen wäre. 
Da, so viel ich weiss, noch keine Grammatik sondern 
nur einzelne Wörterverzeichnisse von Papua - Sprachen ver 
öffentlicht worden sind, so dürften die folgenden Mittheilungen 
vielleicht dazu geeignet sein, einige neue Gesichtspunkte bei- 
zubringen zu der Lösung der Frage nach Herkunft und Ver 
wandtschaft oder wenigstens der Beziehungen der Papuas zu 
anderen Völkern oder Rassen des Ostens; doch muss ich die 
Beurtheilung dieses linguistischen Materials Sprachforschern 
überlassen und mich darauf beschränken, dasselbe einfach über 
mittelt zu haben. 
Noch kürzlich konnte Friedrich Müller (Allg. Ethn. 
1873 S. 14) von den Papuas sagen, dass es noch zweifelhaft 
sei, ob sich bei ihnen Rasse und Sprache decken, ,da das 
Material, aus welchem der Forscher seine Schlüsse ziehen 
könnte, nicht derartig vollständig ist, um dies mit Sicherheit 
thun zu können'. Recht eigentlich den ersten roh behauenen 
Stein dieses noch fehlenden Materiales glaube ich in der mit- 
zutheilenden Grammatik des Mafoor’sclien Stammes darzubieten, 
und da zu erwarten ist, dass bald von der entgegengesetzten 
Seite Neu-Guinea’s eine ähnliche Mittheilung erfolgen wird, so 
dürfte vielleicht die Entscheidung darüber, ob die Papuas mono- 
glottisch oder polyglottisch sind, in nicht zu langer Zeit er 
folgen können. 1 
Ich werde an die Darstellung der Grammatik, so weit 
sie mir erreichbar gewesen ist, einige Wörterverz eich nisse 
anschliessen, indem ich erstens das Ottow-Croockewit’sche 
Vocabularium aus dem Buche: Nieuw-Guinea ethnographisch 
en nätuurkundig onderzoeht en beschreven, Amsterdam 1802, 
(Bijlage Letter k. lc.) welches nach Herrn van Hasselt’s Auto 
rität durchaus fehlerhaft ist, in verbesserter Gestalt mittheile, 
und zwar in zweifacher Weise angeordnet, deutsch-papuaniseh 
(statt liolländiscli-papuanisch) und papuaniseh-deutsch - durch 
welch’ letztere Anordnung manche Beziehung verschiedener 
Ausdrücke zu einander anschaulicher hervortritt;— zweitens 
das Vocabularium von 117 Wörtern, welches A. R. Wallace
	        
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