Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 75. Band, (Jahrgang 1873)

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Bü ding er. 
Levi’s zum Gatten seiner ,Muhme' (doda) zu definieren hatte: 
der Vorgänger hatte den ungenannten ,Mann aus dem Hause 
Levi' ,eine' oder genauer ,die Tochter Levi’s' (et — bat levi) 
heirathen lassen, was wörtlich genommen allerdings nach der 
aufgekommenen Genealogie eine Schwester Qeliat’s ergeben 
müsste. Die neuerlich 1 versuchte Erklärung, Bat-levi als Eigen 
namen zu fassen, ist, wie man sieht, mindestens jenem alten 
Interpreten unzulässig erschienen, wie denn auch an einer 
Stelle Jokebed ausdrücklich als Bat-levi bezeichnet wird (Nu 
meri 26, 59). 
Der Name Jokebed ist von uns schon früher (§. 2 S. 455) 
als Product des erst von Moses aufgebrachten Jahvecultes 
erörtert worden; der des Vaters: 'Amram, d. h. ,zum Volke des 
Erhabenen (Gottes, Jahve’s) gehörig,' unterscheidet sich sprach 
lich von den übrigen mit voi’gesetztem 'am (Volk) gebildeten 2 
Namen durch das mangelnde Possessivpronomen. Die Annahme, 
dass er nach dem Muster des Patriarchennamens Abram und 
in Erinnerung an denselben erst geraume Zeit nach dem 
ältesten Berichterstatter (Exodus 2, 1) gebildet sei, liegt nahe. 
Wie übrigens Jokebed nur Mosis Mutter bezeichnet, so hat in 
der Zeit der Davididenherrsckaft unter den vier Branchen der 
Qahatiter 'Amram nur als specieller Eponymos der Nach 
kommen nicht von Aaron, sondern von Moses gegolten. 3 
1 Ewald, Gesell. IIJ 56, «62. 
2 Gesenius thesaurus II. 1044; Esra 10, 34 tritt der Name 'Amram als 
Erinnerungsname in später Zeit noch einmal auf. 
3 I. Chron. 26, 23: ,Zu den 'Amramiten, Jezeliariten, Hebroniten und Usie- 
liten (gehörig) 1 , d. li. die Columnenüberschriften zu v. 24—28 ('Amramiten) 
29 (Jezeliariten) 30—32 (Hebroniten und Usieliten); die beiden letzteren 
Columnen sind aber hier nachlässig, dagegen c. 23, v. 19 und 20 richtig 
gelesen, während in diesem letztem Register wieder Salomoth (v. 18) aus 
der ersten in die zweite Columno statt Chenanja’s gerathen ist. An der 
Genauigkeit der Angaben e. 26, v. 24—28 liegt daher kein Grund zu 
zweifeln vor. Der von Schräder (Einl. 376) betonte Unterschied der 
Generationen in den beiden von Moses abstammenden Familien Ger- 
som’s und Elieser’s ist offenbar; es ist aber auch einleuchtend, dass in 
der ersten Liste, wie in der alten des Judäerfürstenhauses (s. unten S. 13) 
einige Namen fehlen müssen. Die Schwierigkeit löst sich durch Erinnerung 
an das Priesterthum des silbernen Jahvebildes von Lais, welches Ger- 
soms Sohn Jonathan (eines für Mosis Enkel passenden Namens, des Jahve 
gegebenen) besass und auf ,seine Söhne 1 bis zur Wegführung des Stammes
	        
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