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Büdinger.
wiedergegebene Tradition erklärt ihn für identisch mit einem
an anderen Stellen 1 genannten Chur, dessen Enkel Beßalel
wegen seiner Kunstfertigkeit bei den Arbeiten der Stiftshütte
wiederholt genannt wird. Wenn diese Tradition Grund hat, so
müsste man ihn dem Stamme Juda zuzählen; aber der Name
des Vaters auch dieses Chur ist nicht authentisch bekannt;
später galt er einfach als Kalebite. 2 Die letztere Annahme
spricht aber eher für als gegen die Tradition; denn Kaleb ist,
wie der Keniter Chobab 3 und wie später die ßechabiten, 1 von
der Phyle Juda in ihren Stammverband aufgenommen worden,
obwohl er ein Qenisiter d. h. aus dem Edomitervolke war. 5
Die Geneigtheit der Phyle Juda zur Aufnahme fremder Ele
mente geht auch aus der um 620 v. Ch. in Jerusalem gege
benen Satzung hervor, nach welcher die Enkel eingewanderter
Egypter und Edomiter als Volksangehörige betrachtet werden
sollten. 6 Benjaminiten und die ganze Phyle Simeon haben die
Judäer ja ohnehin noch vor Nebukadnezars Zeiten in sich auf
gesogen. Wenn sonach ein Chur als Kalebite innerhalb dieses
Stammverbandes erscheint, so wird er damit nur den no
torisch aufgenommenen Fremden beigesellt.
Die Tradition krankt aber an einer anderen Künstlich
keit, indem sie Chur zu einem Gemahle Mirjams und damit
zu einem angeblichen Schwager Mosis zu machen sucht. Man
wird daher lieber ganz auf sie verzichten und sich mit der
Thatsaehe begnügen müssen, dass ein Chur nur im Anfänge
des Wüstenzuges unter den Volksführern erscheint.
1 Exodus 31, 2; 35, 30; 38, 22.
2 I. Chron. 2, 19 und 50.
3 Numeri 10, 31. Richter 1, 16; 4, 11, wo eine Linie der Familie zunächst
ausserhalb allen Phylenverbandes erscheint; für fremd gilt die Familie
noch unter Saul I. Sam. 15, 5; David betrachtet sie aber einfach als Ju
däer 1 Sam. 30, 29.
1 Jeremias 35; I. Chron. 2, 55; vgl. Knobel, Num. 44 und 47.
5 Numeri 32, 12; Josua 14, 7, 14 vgl. Genesis 39, 11. Die beliebte Deute-
lung, dass Kaleb nur den Beinamen eines Qenisiters gehabt haben
möge, verbietet sich durch Josua 15, 13, da es nur, wenn er ein Fremder
war, Sinn hatte, seiner Ausstattung ,unter den Kindern Judä‘ ausdrücklich
zu gedenken.
6 Deut. 23, 7 u. 8.