Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 72. Band, (Jahrgang 1872)

Schulte. Beitrag zur Geschichte des cauonischen Hechtes. 
4SI 
Beitrag zur Geschichte des cauonischen Rechtes 
von Gratian bis auf Bernhard von Pavia. 
Vom 
c. M. Joh. Friedrich R. von Schulte. 
§• 1. 
All grill einer Gang der Entwicklung bis auf die selbst 
ständigen Sammlungen. 1 
Grratian hatte nicht alles brauchbare Material in sein 
1 leeret aufgenommen. Hierin lag ein Grund, das übergangene 
einzufugen. Bald nach dem Erscheinen des Decrets, insbeson 
dere unter Alexander III., wurden zahlreiche neue Decretalen 
erlassen, welche nach dem Vorhilde der früheren Sammlungen 
zum Gebrauche zusammen gestellt werden mussten. Wollte 
man sich an die älteren Vorbilder halten, so schrieb man das 
übersehene und das neue Material am bequemsten im Decrete 
selbst zu am Rande der Handschrift und zwar dort, wo es 
nach der Zeit oder dem Systeme hinpasste, oder am Ende 
einer Distinctio oder Causa, oder auch nach dem letzten Ca- 
pitel des Decrets. 
Die ’ älteste und primitivste Form weisen die Paleae 2 
auf, von denen jene, welche Paucapalea beigesetzt hat, wohl 
1 Ich nehme im Folgenden nur auf die von mir selbst untersuchten Samm- 
hingen Rücksicht, gehe daher auf die von Th einer, Disquisitiones 
p. 117 sq., nach der Pariser Handschr. Nr. 1566 erwähnte und andere 
nicht ein. Es handelt sich recht eigentlich um die Feststellung des Ver 
hältnisses der Sammlungen zum Breviarium Extravagantium Bernhards 
von Pavia. 
2 Ueber diese vorläufig: De Paleis, quac in Gratiani decreto inveniuntur, 
disquisitio liistorico-critica auctore Bickellio. Marburgi 1S27. 4. (Fest 
programm zur oOjälir. Feier der Professur von Alb. Jac. Arnold von 
Bickell und Hupfeid), Fr. Maassen, Paucapalea. Wien 1859 (Sitz.-Ber. 
der phil.-histor. CI. XXXI. 419 ff.), S. 36 ff. — Ich werde dieselben in 
einer eigenen Abhandlung näher erörtern.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.