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Goldbacher
S. 808 f.) gesagt und dargethan habe. Sämmtliche Codices führen
nämlich auf eine und dieselbe Quelle zurück. Dieser zunächst stehen
die beiden in der Hildebrand’schen Ausgabe mit F 1 und F t (f 2
findet sich jedoch nur in den drei ersten Capiteln des ersten Buches)
bezeichneten Florentiner Handschriften. Aus diesen sind dann die
übrigen Codices geflossen. Jede Kritik muss daher auf die Floren
tiner Handschriften zurückgehen, und es wäre nur zu wünschen, dass
die Angaben des Lindenbrogius über dieselben genauer, bestimmter
und klarer wären. Der Nachweis hiefür wird sich aus dem Folgenden
jedermann leicht von selbst ergeben; ich verweise nur auf Stellen
wie z. B. 1. II. c. 24, p. 2S6. Die Florentiner Handschriften selbst
sind nicht ohne Fehler, sondern Dittographie, Buchstabenverwechs
lung, Vertauschung gleichklingender Worte und ähnliche Versehen
finden sich oft, selten sind Spuren von Correctionsversuchen; insbe
sondere aber leiden sie an häufigen Auslassungen einzelner Worte.
Wo spätere Handschriften einen Fehler der Florentiner vermieden
haben, sind es nur leichte, auf der Hand liegende Correcturen. Bei
ärgeren Verderbnissen und Lücken stimmen sie entweder mit ihrer
Quelle überein oder suchen durch Änderung meist unbekümmert um
den Sinn eine wenigstens formale Concinnität.
Für die ersten vier Capitel des ersten Buches, worin uns Apu-
leius einiges über die Geburt und geistige Entwickelung Plato's mit
theilt, bringe ich ferner eine neue noch unbeniitzte Quelle zur Geltung,
nämlich den Scholiasten des Lucanus (M. Annaei Lucani Commenta
Bernensia ed. Herrn. Usener Lipsiae 1869), der in seinem Scbolion
zum 181sten Verse des 10. Buches die Angaben des Apuleius excer-
pirt hat.
Liber I.
Nachdem Ap. im ersten Capitel von der Abkunft Plato’s und dem
wunderbaren Traume des Sokrates gesprochen hat, geht er im zweiten
auf seine Anlagen und seine erste Ausbildung über, nam Speusippus,
heisst es hier im Anfänge p. 183, domesticis instructus documentis
et pueri eius acre in percipiendo ingenium et admirandae verecun-
diae indolem laudat. Neben dem acre in percipiendo ingenium ist hier
die Erwähnung der verecundia gewiss verdächtig; man erwartet doch
eher, dass daneben die Anlage der Wiedergabe des aufgenommenen
Stoffes erwähnt werde d. i. die facundia. So wird auch am Schlüsse