Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 66. Band, (Jahrgang 1870)

Zur Kritik und Erklärung- von L. Apuleius etc. 163 
dieses Capitels die elegantia, venustas und maiestas der platonischen 
Diction rühmend hervorgehoben. 
Auffallend ist, dass sowohl der Grossvater Plato’s von mütter 
licher Seite p. 180, als auch sein Bruder p. 184 in den Handschr. 
des Ap. durchaus nicht Glauco sondern Glaucus genannt wird. Diese 
Leseart wird auch noch bestätigt durch die Comm. Bern., wo Usener 
das überlieferte cum Glauco in cum Glaucone verändert hat. Eine 
Entscheidung hierüber ist sehr schwer, da Analogien wie Lampon 
und Lainpus, Jasion und Jasius weder ganz abzuweisen sind, noch 
hinreichende Gewähr bieten. 
Drei Zeilen unterhalb überliefert die Florent. Handschr. ut Pythia 
et Isthmia deluctata certaverit. Hildebrand schreibt de luctatu. Allein 
deluctata ist durch eine ganz gewöhnliche Dittographie (s. unten 
p. 186 Eurytatum für Eurytum) aus de lucta entstanden, wie auch in 
späteren Codd. schon richtig gebessert ist. DerScholiast desLucanus 
hat ebenfalls de lucta gelesen. 
Picturae non aspernatus artem tragoediis et dithyrambis se 
utilem finxit heisst es weiter. Für et dithyrambis se utilem finxit lesen 
wir in den Comm. Bern, et tibiistitulü finxit, das Usener, indem er die 
Leseart hei Ap. für verderbt hält, in dithyrambis stilum finxit ändert 
mit der Bemerkung, dass für tibiis vielleicht lyricis zu schreiben sei. 
Dithyrambis gegen die Überlieferung beiAp. und gegen die ausdrück 
liche Erwähnung der Dithyramben bei Diog. Laert. vitae phil. III, 5 
xai 7rot'öp.ara iypaif/s y.cd npüra piv öiS’updp.ßow;, errsira dt y.cd 
psAv; xat rp <xy op di a g in lyricis zu ändern möchte wohl sehr gewagt 
erscheinen. Aber auch die zweite Änderung stilum finxit, so an 
sprechend sie auch ist, kann uns doch nicht bestechen, die an sich un 
anfechtbare Überlieferung hei Ap. zu verlassen, um eine auf dem 
Grunde einer stark verderbten Leseart gebaute Coniectur an die Stelle 
zu setzen. 
c. 3. p. 186 lässt Ap. den Plato von Italien aus nach Cyrene 
und Ägypten reisen, um dort die Quellen der Pythagoreischen Wissen 
schaft aufzusuchen, und dann wieder nach Italien zurückkehren: et 
ad Italiam iterum venit et Pythagoreos Eurytatum Tarentinum et se- 
niorem Archytam sectatus. So F v die Lesearten der übrigen Hdschr. 
Euricacum, Euricanum, Euritanum, Euritarum sind offenbar nur Va- 
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