Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 61. Band, (Jahrgang 1869)

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auch Garcia gehörte zu ihnen, doch war er im März 1438 noch in 
Valencia in Angelegenheiten des Königs beschäftigt (Espana sagrada 
a. a. 0. p. 79), und scheint erst in den nächstfolgenden Jahren —von 
dem J. 1440 ist es durch eine in der Espana sagrada a. a. 0. p. 317 fg. 
abgedruckte Urkunde sicher — an den Berathungen des Concils 
Antheil genommen zu haben. Seit seiner nicht näher zu bestimmenden 
Rückkehr von Basel finden wir ihn wiederum in Italien und Spanien 
in diplomatischen Verhandlungen thätig (vgl. furita z. J. 1445 fol. 
294 r. b. 295 r. a. 298 v. a). Er starb im März 1449 10 ). 
Hiernach ist klar, dass der dem Bischof von Lerida gewidmete 
Dialog de libertate arbitrii vor dem Jahre 1435 gar nicht geschrieben 
sein konnte, und dass er noch das eine und andere Jahr weiter hinab 
zurücken sei, legt der Umstand nahe, dass Valla erst seit 1436 in 
den Dienst König Alphons' getreten war. Als Valla in dem Prooemium 
zum IV. Buch der Elegantiae die Worte schrieb: nolo in lioc loco 
comparationem facere inter philosophiam et eloquentiam, utra 
magis obesse possit, de quo multi diccerunt, ostendentes philo 
sophiam cum religione Christiana vix coliaerere omnesque haereses 
ex philosopliiae fontibusprofluxisse, hatte er vermuthlich die Schrift 
de libertate arbitrii noch nicht geschrieben, in deren praefatio 
(p. 999) er denselben Gedanken ausführt: si probe animadvertamus, 
quidquid Ulis temporibus haeresum fuit, quas non parum multas 
fuisse accepimus, id omne fere ex philosophicorum dogmatum 
fontibus nascebatur, utnon modo non prodesset philosophia sanctis- 
simae religioni sed etiam vehementer obesset. 
Später als dieser Dialog ist der andere, auf jenen verweisende 
de professione religiosorum, aus dessen Widmung an Baptista 
Platamon wir früher (S. 35) entnahmen, dass er wenigstens vor 
1444 verfasst sein müsste: was sich auch daraus ergibt, dass die 
10 ) An seiner Stelle erhielt das Bisthum Lerida der Cardinal Antonius Cerdani 
tit. S. Chrysogoni (Marini Archiatriponlif. I 149. Georgias Vita Nicol. 
p. 59), und dieser cardinalis Ilerdensis, der in den Jahren 1452—1459 
in Rom seinen Sitz hatte, ist es, den Valla im Antidotum IV p. 340 nennt. 
Er ist es auch, der in dem Conclave bei der Wahl Pius’ II. Cardinalis Ilerdensis 
genannt wird, worüber Voigt Enea Silvio III S. 9 A. einen seltsamen 
Irrthum begeht, indem er Juan Luis de Mila für den cardinalis Ilerdensis 
nimmt und daher diesen zweimal genannt, den Cerdani aber übergangen 
glaubt.
	        
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