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V a li 1 e n
Gedanken hat sich Spengel angeeignet, nur dass er ihn mit der ihm eigenen
Vorsicht hypothetisch ausdrückt: 'rtöv övopärwv, seilicet xupi'wv, nisi hoc inse-
rendum est.’ Doch ist Spengel hier, wie 1438 a 28 (worüber oben S. 319)
geneigt von dem Zusatz abzusehen, weil wie er sagt, iam Aristotelis aetate bis
verbis ea grammatica significatio, quam Dionysius docet, inhaesisse videtur.
Die Stelle des Dionysios, die Spengel meint, ist mir entgangen, und da ich sie
jetzt suche, finde ich sie nicht. Dass övopa ganz allgemein das Wort bedeutet, ist
bekannt und auch dem Aristoteles nicht fremd, wie cap. 21 zeigt. Will man nun,
trotzdem es sich hier um die Anwendung der verschiedenen sidij övoparog handelt
und trotzdem b 18 in ganz gleicher Beziehung xüpia övöpara genannt sind, den
Zusatz nicht gelten lassen, so möchte ich am liebsten so erklären, dass ovopa
als die gebräuchliche Form des Wortes in Gegensatz gestellt werde gegen das
s’-sxrsrap;vov, ä<pppv}pEVov ovopa, in ähnlicher Art, wie Aristoteles das ovopa
in Gegensatz setzt gegen die nrdmi; övöpxroc. Es wäre daun ovopa so gebraucht,
wie 1438 a 6 övopa£öpsvov von der gebräuchlichen Form des Wortes steht.
Noch sei zu dieser Stelle folgendes bemerkt. Wenn es 1438 b 12 heisst
to di pszpov xoivöv äjravroov s’ori rfijv pspojv und in dem gleich folgenden
erläuternden Satz xai yxp psrayopaij xai yXoiz-ocig xai zoig xXXoi; siSeai und
wiederum in demselben Zusammenhang b 18 i~i -fjg ■ykbimjg de xai s-i rüv
psrayopwv xai i~l rcöv äXkoiv iöscöv, so haben wir hier ein recht einleuchtendes
Exempel für den unterschiedslosen Gebrauch von pipyj und eidv] und wiederum
Idiai: denn gemeint sind an allen drei Stellen die im Eingang von cap. 21 auf
gezählten eidri övo'paros, die auch 1438 a 34 bezeichnet waren in den Worten
v; y/.öjrra xai psraoopä xai 6 xo'apos xai raXXa ra sipv;p=va etdv). Es ist übri
gens bekannt, dass Aristoteles ps’pvj ganz allgemein von der Gliederung sagt,
auch derjenigen in die unter einem Gattungshegriff subsumirten Arten, wie
dies unter anderem folgende Stelle der Rhetorik zeigt 1399 a 6 xXXog (rö-oj)
ix rtöv psptöv, SiG-zp i'J zolg zoxixoZg, rroix xt'vvjats vj fäe ^^-P V ij'ds,
verglichen mit Topik 111 b 4 s’ctv ouv rt rsSp ke'yöpcvov xko roö ■yevouj ö-w-
(joöv, ofov rijv jv xiveiaäozi, axojrsTv ei xara rt rüv eiöcöv rtöv rvjc xtvvjasw;
tvor/srat r)jv -irjyg-j xiveZrjäxi und ibid. 120 b 1 von derselben Sache r.ova.
etdvj xi-jy/üeMg xzX. Wenn daher c. 20, 1436 b 24 von dem ffroiyetov das ist der
ädiaipzzog (poivy gesagt wird zaözvig 8i p-ipri z6 re ywvvjsv xatrö vjptyovjov xai
afiovov, so ist daran nichts verwunderlich als dass Spengel sich verwundert
hat, der folgende Anmerkung zu jenen Worten schreibt: 'ravrvjc de pe'pvj ro re
ytov^ev] abusive dictum ne dicam mire; nam si yeovi? xdiaipszog est orotyetov,
eius vocis, quae ädtat'peroc est i. e. nullas habet partes, dici non possunt peprj
vocalis, semivocalis, consonans, non pepr, sed e't'dvj sunt. Fortasse omitten-
dum est, quamvis Aristotelem talia minus curasse certum sit; magis enim
sensum quam verbum attendere solet.’ Dass hier nichts auszulassen und dass
zur Rechtfertigung auch nicht Aristoteles’ Indifferenz gegen die Worte anzuru
fen, werden die Belege aus der Poetik selbst gezeigt haben. Übrigens fehlt cs
ja in diesem Falle auch nicht an einer ausdrücklichen Erklärung des Sprach
gebrauchs von Aristoteles selbst Metaph. IV c. 23 und dazu Bonitz: vgl. auch
ibid. p. 333.