Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 56. Band, (Jahrgang 1867)

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Unmittelbar weiter 1438 b 12 heisst es: rö di pirpov xoivöv a-avrwv sarl 
rüiv [isp5iv" xai 7ap psraoopatg xai ‘/X'ürrau" xai roig aXXoic eideot ^ptopsvos 
ä-psjrwg xat s’jrmjdeg sVl rä '/sXota rö adrö av azsp-iiaaivo. Zu den ersten 
Worten macht Spengel die Anmerkung: 'rö dt ptsrpov xoivöv ä-ävrwv] imo rö 
7«p psrpiov.’ An pirpiov zu denken, liegt nahe, wenn man auf das b 13 folgende 
rö di äppirrov sieht und Stellen vergleicht, wie Rhetor. II 14, 1390 b 9 ooa 
d’ •jirspjSäXXouutv vj sXXsi'-oyat, rourwv rö psrpiov xat rö apptörrov, oder Rhetor 
III 2, 1403 b 33 £ÖXaj3st(75ai di dst xat -aparvjpEiv sv äptootv rö pirpiov, und 
ibid. 3, 1406 a 16 dst rr',y_a^£r,ja'. roO ptsrpt'ou, s-st p.si£ov jtoiei xaxöv roO 
eixjj Xs - 7stv. Polit. 1293 b 4 6p.o\o°/siTa.i rö jzsrptov apirrov xat rö pioov, wo Vic- 
torius und Andere umgekehrt rö ps'rpov passender fanden (vergl. noch Nie. 
Eth. 1096 a 23). Allein selbst wenn man zugeben wollte, dass Spengels Auf 
fassung den Gedanken triife, so bliebe dennoch die Nothwendigkeit der Ände 
rung immer noch fraglich: es liegt in der Natur beider Ausdrücke, dass sie sich 
nahe berühren, und in ähnlicher Art wie xatpio; und xatpöc gelegentlich für 
einander stehen können: psrpov (obwohl es auch eine allgemeinere Bedeutung 
hat) ist das rechte Mass und rö pirptov, was dem rechten Mass entsprechend 
ist. Dies geht namentlich hervor aus der Erörterung in Platons Politikos 284 a, 
aus der ich ein paar Worte hierher setze: oc-arac 7ap at rotaörat -ov rö roö 
psrpt'ov irXe'ov xai iXarrov — zrspi rag -pafstg -apaouXarrouert, xat rovrio 
Sri r'ü rpo.rw rö ps'rpov aw^ouaat jrävr’ ayx.rä xat xaXä a“ep7Öt£ovrat (indem 
sie das Mehr und Weniger als das pirptov verhüten, wahren sie das ps’rpov). 
Phileb. 66 a zrspi psrpov xai rö psrptov xai xatptov. Vergleicht man 
damit Politikos 284 e öiröaai —pös rö ps'rp to v xai rö xpiizov xai röv xat pö v 
xai rö diov xrX., so erkennt man auch das berührte Verhältniss von xatpög und 
xat'ptog. Für ptirpov vgl. noch Phileb. 64 d Sri psrpoti xai ryg £-jp.pirpou ovoeco; 
p? ruyoüra 7§rigoöv—. 
Wenn aber Spengel ferner statt rö di ps’rpov verlangt rö 7 d:p psrpiov, so 
fürchte ich, dass er den Gedankenfortschritt nicht richtig aufgefasst hat. Denn 
der Zusammenhang ist dieser: die Epektasen in der Weise, wie Eukleides zum 
Spott gethan, zu gebrauchen, ist allerdings komisch: auf das Mass ober kommt 
es bei allen Formen der Xs|tg an: denn auch Metaphern, Glossen u. s. w., mass- 
und geschmacklos oder absichtlich, wie bei Eukleides, zur komischen Wirkung 
angewendet, können dasselbe bewirken, was jener mit den Epektasen. Die 
Widerlegung des Verfahrens des Eukleides, um den Homerischen Gebrauch 
der Epektasen zu verspotten und zu tadeln, liegt in der Ausdehnung desselben 
auf alle Gattungen der Xi£ig. Niemand wird den Gebrauch der Metapher darum 
verwerfen und verwehren wollen, weil abgeschmackter Gebrauch derselben 
lächerlich ist; so ist es mit allen Gattungen, so auch mit der Epektase. Vom 
Missbrauch aus, den man mit allem treiben kann, soll man die Sache selbst 
nicht widerlegen wollen. Ist aber dies, wie ich glaube, der Gedankenfort 
schritt, so leuchtet ein, dass ein begründendes ’/ip nicht, wohl aber ein fort 
schreitendes Si am Platze war, und ferner, dass rö 7ap pirpiov d. i. das 
dem rechten Mass Entsprechende so wenig-angemessen ist, dass man eher 
Grund hätte, das gerade Gegentheil rö di apsrpov zu erwarten: denn dass mass-
	        
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