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aus vereint mit meinen Leuten, welche ihre geographische
Kenntniss bereits erweitert haben werden , in südlicher Rich
tung vorzudringen, die Quellen des Stromes aufzusuchen und
auf die Westküste zuzureisen. Bemerken muss ich , dass von
den Bari-Negern unter dem 4° n. B. bis nach Fernando da
Po oder dem atlantischen Ocean, die Schwierigkeiten der Rei
seroute abgerechnet, mir blos 40 Tagereisen übrig bleiben
können.
Und so hoffe ich mit göttlicher Hilfe (und Ihrer vielleicht
mir zu Theil werdenden aufmunternden Protection) das, was
ich im Interesse meiner Nebenmenschen für Hebung und Bele
bung des Verkehres, für Kultur und Gesittung, für Fortschritt
und Wissenschaft, nach meinen schwachen Kräften zu leisten
mir vorgesetzt habe, in Vollführung zu bringen.
Diess in gedrängter Kürze die fragmentarischen Momente
meiner bisherigen, so wie die gefassten Pläne meiner zukünf
tigen Reisen mit deren theilweiser Besprechung ich Ihre Ge
duld schon ungewöhnlich lange in Anspruch zu nehmen mir
erlaubte, und ich wiederhole bloss vertrauensvoll die ergebene
Bitte, mein gewiss aufrichtiges Streben geneigtest berücksich
tigen zu wollen.
Herr Regierungsrath Arneth überreicht von einem durch
ihn herausgegebenen Werke: „Zwei Abhandlungen” die erste
bis jetzt gedruckte: „Ueber Gymnasial-Studien in Oesterreich.”
Indem er die denselben von ihm vorgeschickte Vo rer inner ung
liest, hebt er vor allem einen in Betreff der Gymnasial-Studien
in Oesterreich noch immer nicht genug beseitigten Ölangel her
aus, der hauptsächlich darin besteht, dass das classische und
religiöse Moment zu wenig berücksichtigt werden, und er
drückte die Hoffnung aus , dass durch diese Abhandlungen zur
Anerkennung und practischen Einführung derselben beigetragen
werde. Ein Gedanke, fährt er fort, ist dem Verfasser der
Abhandlungen besonders eigen, nämlich der, das Studium der
Classiker einigermassen auch auf die christlichen Urkunden
auszudehnen. In unserer Zeit fehlt es an nichts so sehr, als
an grossen sittlichen Charakteren; sie werden aber durch nichts