Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 2. Band, (Jahrgang 1849)

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r i a 1 e mir aufmerksam macht und dasselbe wohl auch tlieil- 
weise sammelt. — Eine Unter h alt ungs-Lectüre ist 
es nicht und soll es nicht sein. Aus dem, dass Jemand an dem 
sogenannten „rohen Stoff” kein Behagen findet, darf man 
doch wahrlich nicht sehliessen , dass dieser Stoff Ballast sei ? 
Der Topograph, der Geschichtschreiber, der 
künftige Darsteller der österreichischen Hechts Verhältnisse 
im Mittelalter, der künftige Verfasser einer Verfassungs 
geschichte Oesterreichs, der künftige Verfasser einer 
Geschichte der österreichischen Bauernkriege, der 
künftige Verfasser einer Geschichte der österreichischen 
Un t erth a n s v erhältnis s e und der Steuern und Ab 
gaben, der künftige Verfasser einer Geschichte der öster 
reichischen Staats- und Volk s w irth s ch aft werden 
aus unserin „Archive” ihren Stoff schöpfen können , das darin 
aufgespeicherte Materiale wird benützt werden, seien Sie da 
von überzeugt meine Herren, und glauben Sie zuversichtlich an 
die Zweckmässigkeit einer solchen Sammlung. — Nach und 
nach wird die Theilnahme des gelehrten Publikums immer grös 
ser und lebendiger werden, es werden sich immer mehr Mit 
arbeiter finden, es werden späterhin, so hoffe ich, auch die 
übrigen Länder unsers grossen Kaiserthums sich an unserin In 
stitute betheiligen. 
Von den in dem Programm der historischen Commission 
(Sitzungsberichte I. Heft S. 72 — 77) für das Jahr 1848 ver 
sprochenen drei Publicationen österreichischer Geschichtsquellen 
(Fontes rerum austriacarum) ist jedoch noch keine einzige er 
schienen. Daran sind die leidigen politischen Wirren Schuld. 
Von der ersten Geschichtsquelle: „Notrtia bonorum ecclesie 
Frisingensis in Austriae partibus” wurden drei Bogen gedi’uckt, 
dann kam die Sache ins Stocken, die k. k. Hof- und Staats- 
Druckerei wurde mit andern Arbeiten überhäuft. — Da der 
Referent der historischen Commission die' schnellere Fort 
setzung des „Archivs” für sehr wünschenswerth hielt, um diese 
Sammlung in Gang zu bringen, da überdiess der Herausgeber 
der ersten Geschichtsquelle als Deputirter in Frankfurt verhindert 
war, an dem beizugebenden Commentar zu ai’beiten, so unterblieb 
die Fortsetzung und wurde auf spätere Zeit verschoben.
	        
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