Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 28. Band, (Jahrgang 1858)

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Heinrich A. Barb. 
Als die Nachricht vom Tode Häzarasf’s nach Fars gelangte, schickte 
der Atabeg Sa’d Selghuri aus Ursache des Grolles den er gegen ihn 
und dessen Vater im Herzen trug, dreimal ein Heer gegen jenes Land. 
Tekle siegte in allen diesen Kämpfen. 
Im Jahre 655, als Hulakuchan gegen Bagdad zog, brachte ihm 
Tekle seine Huldigung dar, und Hulaku verlieh ihm einen Posten in 
der Legion Kitmukhanubin’s. Nach der Einnahme Bagdad’s kam es 
Hulakuchan zu Ohren, dass Tekle die Ermordung des Chalifen und die 
Niederlage der Gläubigen schmerzlich beklage. Hulaku wurde daroh 
erzürnt und beschloss Tekle zu verderben; dieser erhielt aber Kunde 
von dessen Vorhaben und entfloh nach Luristan ohne Abschied zu 
nehmen. Hulaku schickte den Feldherrn Kitmukhanubin mit anderen 
Generälen zur Ergreifung Tekle’s nach Luristan ab. Nachdem diese 
unterwegs den Bruder Tekle’s, Alb-Arghun, der eben an Hulaku's 
Hoflager sich begab, aufgegriffen und in Bande geworfen hatten, 
rückten sie in jenes Land ein. 
Tekle vermochte nicht ihnen Stand zu halten und verschanzte 
sich in der Festung Manchist. So sehr die Feldherren ihn durch 
feierliche Versprechungen des Schutzes und der Schonung versicher 
ten und herauszukommen aufforderten, so gelang es ihnen doch 
nicht dies zu erreichen. Endlich schickte ihm Hulakuchan seinen 
King als Sicherheitspfand. Diesem vertraute Tekle. Er verliess die 
Festung und die Emire führten ihn nach Tabriz zu Hulakuchan. 
Nachdem ihm dort der Process gemacht und sein Vergehen erwiesen 
worden, erlitt er den Tod. Seine Leute schafften heimlich die Leiche 
nach Luristan und bestatteten sie im Dorfe Zeruh (Zerde?) 1 ) zur 
Erde. 
Atabeg Schems-eddin Albarghun. Als seinBruder denLei- 
denstod fand, wurde ihm auf Hulakuchan’s Befehl die Herrschaft von 
Luristan verliehen. Während eines Zeitraumes von 15 Jahren machte 
er durch Gerechtigkeit und Billigkeit jenes Land reich an Cultur und 
Bliithe. Er starb eines natürlichen Todes und hinterliess zwei Söhne 
Jusuf Schah und Emad-eddin Pehlewan. 
Atabeg Jusuf Schah ben Alb Argliun. Nach des Vaters 
Tode wurde er kraft Befehls Abakha Chans, des Sohnes Hulakuchan’s, 
Statthalter von Luristan. Er verweilte immerwährend mit 200 Reitern 
1 ) Im Pariser Codex: Derud?
	        
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