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Heinrich A. B a r 1».
seiner Grossen mit der Verwaltung der Gebiete von Irakh. Er fasste
den Entschluss die moghulische Hauptstadt zu erobern und schickte
Dschelal-eddin, den Sohn Atabeg Tekle’s, als Vorkämpfer mit einem
zahlreichen Heere nach dem Bergpasse Kerehrud. Dort trafen die
Euren auf mongolische Heeresschaaren; es kam zum Kampfe und die
Mongolen wurden geschlagen. Die Euren stiegen in ihre Quartiere
ah und iiberliessen sich der Eust und Freude. Plötzlich kehrten die
Mongolen, von neuem Muth und Eifer angefacht, zurück, und nahmen
schwere Rache am Heere der Luren. Es hiess, dass in jenem Kampfe
ein moghulisches Weih zehn lurische Männer erschlagen habe. Als
diese Nachricht in das Hoflager gelangte, erhielt Kejchatuclian von
der Empörung Afrasiab‘s Kunde und schickte den Emir Tuldaj jeded-
schi mit einem tuman mogulischer und kleinlurischer Truppen, die
zusammen 10.000 Mann Reiterei betrugen, um Afrasiab zu bezwin
gen. Emir Tuldaj nahm ihn nach einer gelieferten Schlacht gefangen
und brachte ihn zu Kejchatuclian. Auf die Fürbitte der beiden Damen
Aruk Chatun und Padischah Chatun Kermani verzieh ihm der Monarch
das Verbrechen und verlieh ihm zum zweiten Male Euristan. Afrasiab
liess seinen Bruder Ahmed am Hofe Kejchatuchan’s zurück und eilte
selbst nach Euristan, wo er ohne allen Grund seinen Vetter und meh
rere Befehlshaber und Grosse hinrichten liess. Als Ghazan Chan zur
Herrschaft gelangte, kam Afrasiab ihm zu huldigen und erhielt nach
dem üblichen Herkommen die Regierung von Euristan verliehen. Im
Jahre 695, als Ghazan Chan nach Bagdad zog, kam Atabeg Afrasiab
vor Hamadan ein zweites Mal ihm aufzuwarten; er wurde gnädig
empfangen und kehrte nach Euristan zurück. Unterwegs aber stiess
er auf Emir Bi wer Tudak, der aus Fers zurückkehrend zu Ghazan
Chan zog. Dieser zwang ihn umzukehren, und als sie am Hofe Ghazan
Chan’s ankamen, gab er eine umständliche Schilderung der ungebühr
lichen-Handlungen Afrasiab’s und betrieb diese Sache mit so vielem
Eifer, dass Afrasiab mit dem Tode bestraft wurde.
Atabeg Nasr-eddin Ahmed ben Jusuf Schah ben A1-
barghun. Nachdem sein Bruder den Tod erlitten hatte, ging er kraft
Fermans Ghazan Chan’s nach Luristan und übernahm die Regierung.
Er führte Recht und Gerechtigkeit wieder ein und wusch den Staub
der Tyrannei und des Druckes von dem Antlitze der Bewohner jenes
Gebietes. Ebenso entwickelte er einen löblichen Eifer für die Hebung
der Religion. Er regierte 38 Jabre in seinem Erblande und starb