Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 24. Band, (Jahrgang 1857)

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Karl Stoegman». ' 
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geboten war, als ich für meinen nächsten Zweck, eine Biographie 
des Staatsmannes an den diese Schreiben gerichtet waren, verwen 
den konnte. An eine förmliche Edition konnte ich jedoch keineswegs 
denken. Einmal fehlte es mir dazu durchaus an Zeit, und dann wagte 
ich es auch nicht allein zu entscheiden, oh eine solche Edition 
nöthig und wünschenswerth erscheinen dürfte. So beschloss ich 
denn, mich vor der Hand damit zu begnügen, die historischen Resul 
tate die sich aus den Briefen gewinnen Hessen, in übersichtlicher 
und möglichst zusammenhängender Darstellung mitzutheilen, sie 
durch Vergleichung mit anderwärts bekannten Nachrichten zu ergän 
zen, zu bestätigen und durch Beifügung der wichtigsten Stellen zu 
belegen. Damit hoffte ich eine dem Geschichtskundigen nicht ganz 
unwillkommene Arbeit zu thun, ohne dadurch einer förmlichen Edi 
tion jener Briefe, falls dieselbe jemals beabsichtigt werden sollte, 
beeinträchtigend vorzugreifen. 
Ich habe bereits erwähnt, dass die in Innsbruck liegende Samm 
lung der Briefe ziemlich vollständig ist. Lücken die sich ergaben, 
konnte ich mindestens zum Theile dadurch ergänzen, dass sich in 
der Sammlung der Briefe Ferdinand’s I. an Cles im hiesigen 
k. k. Haus-, Hof- und Staatsarchiv auch einzelne Briefe Andrea’s da 
Burgo fanden 3 ). Nach manchem suchte ich freilich vergebens. 
Übrigens sind die von mir benützten Briefe fast sännntlich unge 
druckt. Nur einige wenige linden sich in dem Urkundenbande wel 
cher der Geschichte Ferdinaud’s 1. von Bueholz heigegehen ist. Ich 
habe um so weniger Anstand genommen, diese Briefe gleichfalls in 
den Kreis meiner Darstellung zu ziehen, da sie zu denjenigen Acten- 
stücken gehören, die Bueholz in seinem Hauptwerke nicht benützt 
hat 3 ). 
Die Briefe ßurgo's beginnen mit dem Jahre J 51 f> und reichen 
bis 1533. Sie sind in diesem langen Zeiträume keineswegs überall 
von gleicher Bedeutung, und die in den letzten drei Jahren geschrie 
benen übertreffen an Wichtigkeit and an Anzahl die der früheren 
Jahre in nicht geringem Masse. Die Erklärung dafür ergibt sich aus 
der Beachtung der veränderten Stellung die Cles in den verschie 
denen Zeiten dieses Briefwechsels einnahm. 
Während Burgo unter Kaiser Maximilian I. bereits die wichtig 
sten Gesandtschaftsposten bekleidete, wird der viel jüngere Cles erst 
in den letzten Regierungsjahren dieses Monarchen (ISIS) zum
	        
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