Perht, I-Tolda und verwandte Gestalten.
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folgender eigentümlicher Brauch: Man zog am Drkgtag all
jährlich nach dem Nach mittagsgottcsdienste mit Musik auf
den Markt, sang ein geistliches Lied und rief sich dann einan
der zu: ,Frau Holle wird verbrannt' (Brückner Landes
kunde v. M. 368). Nach Bechstein, S. 1—3 wird als Ursprung
der Sitte angegeben: die Äbtissin eines Nonnenklosters zu
Eisfeld hatte mit dem Teufel zwei Kinder und wurde deshalb
verbrannt. Zum Gedächtnis dessen fand der Brauch statt.
Das ist selbstredend nur sekundär, ätiologisch. Ursprünglich
hat es sich wohl tatsächlich um eine Verbrennung, und zwar
einer weiblichen Puppe Frau Holle gehandelt, der verbreitete
Brauch des Verbrennens des Vegdäm. Nach Brückner II 789
gilt der Llolloch bei Kranichsfeld a. Ilm als Ausgangspunkt
für die Umzüge der Frau Holle. Das ist sekundäre An
knüpfung an den Namen, der unmittelbar zu hol hohl gehört.
Im Nordosten Thüringens ist der Kyffhäuser bei Fran
kenhausen zwischen Helme und Unstrut ein Zentrum mythi
scher Vorstellungen. Die Sagen sind ja bekannt. Auch Holda
wurde mit ihm in Verbindung gebracht. Sommer, S. 5 n. 2
berichtet aus mündlicher Quelle in Halle: Ein französischer
Marschall ließ sich im letzten Feldzuge sein Feldbett auf
dem Kyffhäuser aufschlagen. Als es Mitternacht war, sandte
Kaiser Friedrich, der seit undenkbaren Zeiten im Berge
wohnt, die Königin Holle hinauf und ließ ihm sagen, er
möge Napoleon abraten, nach Rußland zu ziehen, und ihn
auffordern, Deutschland zu räumen. Der General tat dies
auch.
Die Königin Holle ist Kaiser Friedrichs Haushälterin
im Kyffhäuser. Sie war eine reiche Königstochter und wurde
freventlich ermordet. Sie fand daher keine Ruhe im Grabe,
schwärmte umher, bis sie im Kyffhäuser eine Freistatt fand.
Diese Sagen zeigen deutlich das Schwinden des mythi
schen Gehaltes bei Holda in dieser Gegend. Anders bei Kuhn,
Westf. S. I 304 n. 343, Witzschel, I S. 261: Während es in
der Gegend um den Kyffhäuser fortwährend regnet, finden
Hirten oben das schönste Wetter und Frau Hülle kommt aus
dem Berge und trocknet Flachsknotten. Zum Beweis des
schönen Wetters erbittet sich einer solche, zu Hause aber sind
sie lauter Gold. Dasselbe Motiv in Frankenhausen von Frau