Zur Formenlehre des Meliri.
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Zu § 43 p. 46. In hammaliyin von hammöl = Jiü' etc.,
seyyafiyin neben seyyafin, siyyäsi’in, ay(i))ariyen möchte ich
nicht jzerclehntes' in als Endung sehen, sondern umgekehrt in
seyyafin, und vielleicht auch weiter in hawwatin, habbezin kon
trahierte Formen. Diesen entspricht im Sing, ätliiop.
Im mehritischen Plural iyin wäre eine alte Nisbe erhalten wie
in den Femininen nawariot von nawant (aus iyet). Vgl. ätliiop.
ph und die § 44 von Bittner nach
Nisben, und zwar meist solchen, die Personen bezeichnen, an
geführten Plurale, die mit diesen ganz übereinstimmen: qaronl
qaraniyin etc.', und gleichfalls Kontraktionen dulden: hajjejin
(hejjtcjl), frenjin neben firenjiyin. (Hier ist die Kontraktion
durch vorangehendes jr — j gefördert.) 1
In diesen Jüi-Formen mit Nisbeplural sehe ich eine Stütze
für meine Auffassung des partizipialen -e als verkürzter Nisbe-
endung.
Zll § 45 p. 47. riaheyn ,Winde/, devibtn ,Schwänze 1 ,
shemin ,Schießbogen 1 sind Doppelplurale (oder mit der En
dung des ,äußeren 1 Plur. versehene ,innere 1 Plurale) zu
1. plur. 1. plur. ^4^ 1. plur. die ent_
sprechenden Formen der ersten, inneren Plurale ridh, denöb,
shüm sind im Mehrl zu Singulären geworden, nachdem von
ihnen durch Anhängung der Endung in 2 (vgl.
~v? > Q’P 1 ?» gegen hll?: hli?‘ wo noch der unvermehrte
,innere 1 Plural vorliegt) ein zweiter Plural gebildet worden war.
Vgl. weiter unten zu § 75. Ähnliche Rückbildungen aus dem
Doppelplural 8 hat Schuchardt (WZKM. XXII. 257, vgl. ebda
253 Mitte) für das Berberische nachgewiesen, wo aus Formen
mit der zusammengesetzten Pluralendung -u-en Formen auf
-u rückgebildet sind, die sich ,neben die ursprünglichen Sin
gularformen gestellt haben 1 . 4 Im Mehri scheinen sie die ursprüng
lichen Singulare verdrängt zu haben. So ist es zu erklären,
1 Es läge das vor, was Me ringer ,Entgleisung 1 nennt.
2 Vgl. auch Schuchardt, WZKM., XXII. 250 unten zum Berberischen.
3 Vgl. -fÜ\ plur. £X3\ pl. pl. worauf inia im Span.-Arab. zum Sing,
herabsinkt; Brockel mann,* § 239 a, wo weitere Belege aus dem Se
mitischen zu finden sind.
4 c asker, i- aslcer-iuen > c askeriu.