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III. Abhandlung: Schmidt.
diesem Mangel einigermaßen abgeholfen, indem zum ersten Male
ein umfangreicheres Stück an Original-Material weiteren Kreisen
zugänglich gemacht wird. Die wissenschaftliche Welt hat dafür
ihren Dank abzustatten dem Besitzer des veröffentlichten Manu
skriptes, Herrn C. 0. Blagden in London, durch seine Studien
auf dem Gebiete der Sprachen und Völker von Malakka rühm
lich bekannt. Derselbe hatte zuerst die Absicht, das Manuskript
selbst zu veröffentlichen; zu diesem Zwecke hatte er auch be
reits für sich eine nach etwas anderen Grundsätzen gearbeitete
Transkription und teilweise auch eine Interlinearversion been
digt, als ihm vielseitige anderweitige Inanspruchnahme die Durch
führung seines Planes unmöglich machte. Er hat dann in selbst
loser Weise mir das Manuskript zur Veröffentlichung überlassen.
Der eigentliche Wert der Veröffentlichung liegt auf sprach
wissenschaftlichem Gebiete, insofern nämlich zum ersten
Male ein umfangreicherer Text einer alten Literatur
sprache gedruckt wird, von der in Europa überhaupt
noch kein Speziinen irgendwelcher Art erschienen ist.
Was die inhaltliche Bedeutung angeht, so wird der erste Teil,
das Leben Buddhas, kaum etwas Heues bringen. Aber es wird
doch wertvoll sein, die birmanische Form desselben auf ihre ältere
Form — denn in diesem Verhältnis steht die birmanische Literatur
überhaupt zu der Mon-Literatur — zurückverfolgen zu können.
Auch der zweite Teil, die Geschichte Pegus, genauer die der
alten Hauptstadt Hasäwati, bietet wohl kaum wesentlich Neues
(s. indes SS. 7 und 20), da eine birmanische Übersetzung einer
ähnlichen Chronik, die allerdings nicht so weit reicht wie die
vorliegende, schon durch Phayre bekannt und ausgenützt wurde. 1
Aber auch hier wird es doch größere Sicherheit gewähren, nun
auch die Angaben des alten Originals selbst einsehen zu können.
Meine Absicht ist es indes nicht, mich mit diesen religions
wissenschaftlichen und geschichtlichen Fragen näher zu befassen;
ich werde mich mit denselben nur insoweit beschäftigen, als es
zum Verständnis des Textes notwendig ist, und im übrigen kurz
auf die diesbezügliche Literatur verweisen. Für mich ist im
großen und ganzen wie im einzelnen der sprachwissenschaftliche
Standpunkt der maßgebende gewesen; die eigentliche, volle Aus-
1 Im Verzeichnis der gebrauchten Abkürzungen“ S. 5 unter ,Ph a“ aufgeführt.