Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 135. Band, (Jahrgang 1896)

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XIL Abhandlung: v. llosthorn. 
Ich habe die beiden Paragraphen zusammengezogen, nm den 
Parallelismus deutlicher zu machen, und weil die Erklärung 
des einen für alle beide gilt. Denn man wird bemerkt haben, 
dass die Glieder der beiden Gedankenreihen ganz genau mit 
einander correspondiren, nur dass sie in der einen in absteigen 
der, in der anderen in aufsteigender Reihenfolge angeordnet 
sind. Es sei jedoch darauf aufmerksam gemacht, dass der 
Ausgangspunkt der einen Reihe mit dem Endpunkt der an 
deren Reihe nicht ganz zusammenfällt: jener ist die Offenbarung 
glänzender Tugend, dieser der universelle Frieden. Allein die 
beiden werden, wie schon angedeutet, in causalem Zusammen 
hang gedacht: jene ist die Wurzel, dieser die Krone. Das 
Motiv des letzten Paragraphen könnte nicht deutlicher wieder 
holt sein als in dein welches in jedem Gliede der ersten, 
und dem welches in jedem Gliede der letzten Reihe er 
scheint. Haben wir hier nicht deutlich eine weitere Ausführung 
jenes Motives: des (antecedens et consequens) ? 
Es sei ferner auf das einleitende .unter den Alten, 
im Alterthum', hingewiesen und daran erinnert, dass das Alter 
thum den Chinesen das goldene Zeitalter vorstellt, dessen 
Rehabilitirung das Um und Auf der confucianischen Lehre 
ausmacht. Ich glaube, dieser Paragraph zwingt uns zu der 
Annahme, welche wir Eingangs erörtert haben, dass die Vor 
schriften des Ta hsio zunächst an die herrschende Classe ge 
richtet waren, welcher sie, unter Hinweis auf die Vorbilder 
der Vergangenheit, die strengste Sittlichkeit (im weiteren Sinne 
des Wortes) zur Pflicht machen nach dem Grundsätze: Qualis 
rex, talis grex. 
Für den Uebersetzer ist endlich zu beachten, dass die 
Verba ('/p, 7^, etc.) in par. 4 sich mit den Adjectivis (yjp, 
etc.) in par. 5 inhaltlich genau decken, und als die ent 
sprechenden Factitiva anzusehen sind. In einzelnen Fällen ist 
die transitive Function am Worte selbst kenntlich gemacht; so 
bei yjp, welches als Verbum transitivum, ,ordnen (^| Dict.)', 
den ersten Ton trägt, während es als Adjectivum (oder Part, 
perf. pass.), ,geordnet (2, Dict.)', den vierten Ton hat. 
Ebenso ist das Factitivum von ig, und ist jenes mit ,er 
weitern, vervollkommnen', dieses mit ,erweitert, vollkommen' 
zu übersetzen.
	        
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