Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 10. Band, (Jahrgang 1853)

Ferdinand Wolf. Zur Bibliographie der Romancer« 
Kitt 
er sogleich eis einen Nachdruck seines ersten Theiles erkennen 
musste, eine der wenigen eingeschobenen Romanzen gewählt und 
hiei noch angereiht habe, statt, wie es doch viel näher lag und be 
quemer war, mit dem Wiederabdruck des Vorliegenden fortzufahren, 
so weit der von ihm dazu bestimmte Raum ausreichte? Ist es desshalb 
nicht natürlicher anzunehmen, dass auch ihm, wie dem Herausgeber 
des Canc. de rom., die gerade von den eilf in Rede stehenden 
Romanzen so verbreiteten fliegenden Rlätter (s. die Verzeich 
nisse derselben in der Prager Sammlung, und bei Duran) Vorgelegen 
haben? Dass aber die ersten neun genau in derselben Ordnung in 
beiden Sammlungen folgen, nöthiget nicht zu der Annahme, dass 
eine der anderen als Original gedient habe, denn diese ordnen sich 
von selbst soderSagenfolge gemäss. Die von dem Conde d’Irlos 
beginnt überall diesen Cyklus, ihr folgen als eine Art von Fortsetzung 
die drei zusammengehörigen von dem Marques de Mantua; 
die fünfte von Gaiferos, und die sechste von Oliveros und Montesinos 
bilden den Übergang zu den beiden wieder zusam mengehörigen 
(der siebenten und achten) von Reinaldos, und die neunte, vom Gra 
fen Glaios, hier die letzte der eigentlich zum karolingischen Kreise 
gehörigen, hat auch einen der jüngsten Paladine desselben zum Ge 
genstände. Es lag endlich ganz in der Natur der Sache, diesen in 
epischer Folge sich an einander reihenden die zehnte vom Grafen 
Alaicos, und die eilfte vom Pilger von Merida nachzusetzen, weil 
sie eben in keinem inneren Verbände mit jenem Kreise mehr stehen. 
Ich gehe übrigens diese Ansicht eben auch nur als einen E r- 
klärungsversuch dieser jedesfalls so merkwürdigen und in 
mancher Beziehung noch räthselhaften Erscheinung: dass die beiden 
ältesten Romanzensammlungen, die Hauptquellen aller späteren, 
hinnen Jahresfrist scheinbar von einander unabhängig, die eine zu 
Zaragoza, die andere zu Antwerpen, und zwar letztere in zwei 
Auflagen, erschienen, und doch bei genauerer Prüfung in so unver 
kennbarem Wechselverhältnisse stehen, dass man genöthigt ist, die 
eine fiii die theilweise Quelle der anderen zu halten.
	        
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