Full text: Sitzungsberichte der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften Sitzungsberichte der mathematisch-naturwissenschaftlichen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 1. Band, (Jahrgang 1848)

mittelst des elekti'o-magnetische» Telegraphen. 
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in welchem die gegebenen Zeichen eintreten, anzumerken hat, war 
unstreitig das Anschlägen des Hammers an die Glocke die günstigste 
Erscheinung, weil hier beide Sinne sich vereinigen, die Wahrnehmun 
gen zu schärfen. Für den Zeichengeber, der hei einem bestimmten 
Schlage seines Chronometers eine Erscheinung eintreten lassen soll, 
war dies nicht der Fall, weil er dieses Anschlägen viel weniger in 
seiner Gewalt hat, als die erste Bewegung des Magnetes durch An 
drücken der Tasten. Für ihn schien es daher zweckmässiger zu 
sein, ein rasches Andrücken der Tasten für den Zeitpunkt des ge 
gebenen Zeichens zu wählen. 
Hiebei war es nöthig zu untersuchen, oh der Zeitraum, der zwi 
schen dem Niederdrücken der Taste und dem Anfänge der Bewegung 
der Nadel verstreicht, messbar sei oder nicht; denn da der Beobachter 
nur aus dem Anfänge der Bewegung seines Magnetes das Zeichen 
erkennt, so würde er, auch wenn er diesen Anfang als Beobachtungs 
moment wählen wollte, alle Zeichen zu spät anmerken, wenn die Be- 
wegung nicht gleichzeitig mit dem auf der Taste ausgeübten Drucke 
eintritt. Mehrfache Versuche, die aber freilich so wie überall, wo es 
sich um die Wahrnehmung des Anfanges einer Bewegung handelt, 
einer sehr grossen Schärfe nicht fähig sind, haben keinen Zeitunter 
schied zwischen dem Niederdrücken der Taste und dem Anfänge der 
Bewegung des Magnetes erkennen lassen, und wenn man auch noch 
die durch so viele Versuche bestätigte Thatsache annimmt, dass die 
Bewegung des Magnetes an beiden Orten, bei dem Zeichengeber und 
dem Beobachter gleichzeitig eintritt, so folgt nothwendig, dass auch 
das Niederdrücken der Taste vom Zeichengeber, und der Anfang der 
Bewegung des Magnets beim Beobachter als gleichzeitige Ereig 
nisse angesehen werden können. 
Hiermit wäre nun das Verfahren festgestellt, wenn der Beobach 
ter den Anfang der Bewegung des Magnetes als Beobachtungsmoment 
annehmen wollte; wählt er aber den zweckmässigem, nämlich das 
Anschlägen des Hammers an die Glocke, so muss noch eine zweite 
vorläufige Bestimmung angestellt werden. Es ist nämlich zu unter 
suchen, wie viel Zeit der Magnet braucht, um aus dem Zustande der 
Ruhe sich dahin zu bewegen, wo er an die Glocke anschlägt. Ich 
habe diese Untersuchung mehrmal und unter verschiedenen Umstän 
den angestellt, nämlich mit ganz kurzen und sehr langen Drähten, 
mit sehr starken und ganz schwachen Strömen, und immer den-
	        
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