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SITZUNG VOM 20. JÄNNER 1853.
Eingescndete AMandlniigen.
Über einige noch nicht beschriebene Pseudomorphosen.
Von Dr. Prof. Reuss in Prag.
Zur Ergänzung des in den Verhandlungen des böhmischen Mu
seums für das Jahr 1832 enthaltenen trefflichen Aufsatzes über
böhmische Pseudomorphosen von Herrn Prof. Zippe habe ich schon
vor einiger Zeit (in der Zeitschrift „Lotos' 1 1832, Januar, Pag. 5 ff.)
ein kurzes Verzeichniss der mir bis dahin bekannt gewordenen in
Böhmen aufgefundenen Pseudomorphosen geliefert. Seitdem ist mir
theils durch fremde, tlieils durch eigene Untersuchung wieder eine
nicht unbedeutende Anzahl derselben zurKenntniss gekommen; beson
ders die Abhandlung Sille m’s über Pseudomorphosen in L e o n h a r d’s
und Bronn’s Jahrbuch (1832, Heft 3, Pag. 513 ff.) bietet in dieser
Beziehung eine reiche Ausbeute dar, obwohl es hei mehreren der
selben nicht mit Sicherheit erwiesen sein dürfte, dass sie wirklich
aus Böhmen stammen, und obwohl ich einigen anderen sogar ihre
pseudomorphe Natur streitig zu machen mich genöthigt sehe.
Ich will in den folgenden Zeilen die in meinem früheren Auf
sätze noch nicht erwähnten böhmischen Pseudomorphosen aufzählen
und die von Andern noch nicht geschilderten zugleich etwas näher
beschreiben. Am Schlüsse füge ich dann die Beschreibung einiger
neuen Pseudomorphosen aus anderen Gegenden bei.
I. Aus den Erzgängen von Pf ihr am.
1. Hämatit nach Bleispath. Von Sillem (1. c. Pag. 328)
beschrieben. Ist in den mir zugänglichen Sammlungen böhmischer
Mineralien bisher nicht beobachtet worden.
2. Bleiglanz nach Kalkspath. Ebenfalls von Sillem (1. c.
Pag. 532, 533) angeführt und von mir noch nicht gesehen.