Full text: Der Tourist auf der Südbahn von Wien bis Triest

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verbundenen Umständlichkeiten und Hindernisse wohl auch von 
gewöhnlichen Reisenden noch lange nicht befuchten Hallen, wie 
3z. B. der Haidinger Grotte, gab die Höhlenfahrt durchaus 
kein wissenschaftliches Resultat, keine Kenntniß über die etwaige 
Verbindung dieser Höhle mit den übrigen ward erlangt, die 
Unternehmung blieb ein intressantes Abenteuer und weiter 
nichts. Daß übrigens diese Höhle schon zur Römerzeit ge⸗ 
kannt war, dafür zeugen die Römermünzen, welche in derselben 
gefunden wurden. Zurückgekehrt aus der Höhle, mag man die 
Ruine Kleinhäusel besteigen Die Burg isi feit zweihundert 
Jahren verödet, und das Gemäuer der verfallenden Hallen 
lohnt kaum die Mühe des Ersteigens. Erbauer waren di⸗ 
Herren von Neuhaus, spatere Besitzer die Fürsten Eggenberg. 
Wir wandern dann wohl auch von Planina uach Haasberg, 
wo einst die Stammburg dieses Hauses, im 14 Jahrhun⸗ 
dert von den Laibachern zerstoͤrt, dann wieder erbaut, und 
umgebaut von wechselnden Besitzern, unter denen in letzterer 
Zeit auch die Grafen Cobenzl uͤnd Coronini gewesen. Jetzt 
gehört das sehr stattliche Schloß Sr. Durchlaucht dem Füuͤrsten 
Veriand von Wind ischgräͤtz (seit 1846). Interessante Ge⸗ 
maͤldesammlung. In einer weitern halben Stunde gelangen 
wir zur Grotte von San Kanzian (nicht zu verwechseln mit 
einer gleichnamigen Grotte, unfern jener von Corniale, nächst 
Sessana, von welcher spaͤter die Rede sein wird). Sie liegt in 
einer wilden, malerischen Fels⸗ und Waldschlucht. Auch ihr 
Eingang ist prachtvoll, besonders durch den Bogen, welchen 
die sogenannte Felsenbrücke von Kanziano bildet. Das Innere 
der Hoͤhle ist reich an schönen Tropfsteingebilden. Hier strömt 
auch der Bach Jesero aus felsiger Kluft und verlier sich nach 
kurzem Lauf wieder in die Erde. Oberhalb der Groti— steht 
das Kirchlein zu San Kanzian, welches der Grotte den Ra— 
men gab. Es ist indessen schon lange verödet. In einem 
kleinen Stündchen wandern wir von hier an die Ufer des 
Zirknitzer Sees. Er hat besonders feine Berühmtheit durch 
den Umstand erhalten, daß man in seinem Becken fischen,
	        
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