Full text: Der Tourist auf der Südbahn von Wien bis Triest

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veste gegen die Avaren erbaut, Herzogsburg und Residenz 
der nachgebornen Prinzen des Babenbergschen Hauses, zerstoͤrt 
1607 in den Streifzügen der Ungarn unter Votskah.“ Auch 
führt vom Tempel ein Fahrweg herab in die Brühl auf die 
Straße, welche durch dieselbe nach Mariazell führt und 
von welcher sogleich gesprochen werden wird.“ Die Ersteigung 
des Berges zu dem Husarentempel von der Meierel wird 
ein kleines Stündchen in Anspruch nehmen, der Spazier⸗ 
gang vom Tempel herüber zur Burg Mödling eine Stunde. 
Auf der Höhe unfern der Burg Moͤdling liegt auch der schoͤne 
Aussichtspunkt zur breiten Föhre, 'von' wo herab man in 
das Windthal zu oben erwähnter neuen Wasserheilanstalt gelangen 
kann. Auf der Nerdseite der Klause führen ebenfalls schoͤne 
Pfade über die Felsen des Kalenderberges auf die Hoͤhen, 
wohin auch von der alten Othmarskirche in Mödling aus 
Wege zur Verbindung gebahnt sind. Hier bemerke ich zuerst 
den „schwarzen Thurm,“ dann das Amphitheater und 
en-lich die herrliche alte Burg Liechtenstein, (welche in⸗ 
dessen nicht die Stammburg der Fürsten ift) Sie stammt aus 
dem 12. Jahrhundert, hieß ursprünglich Veste Enzersdorf, 
und, ward erst 1291 durch Kaifer Abbrecht J. an Oito von 
Liechtenstein verliehen. Ruine seit dem 17. Jahrhundert, ist 
sie in neuerer Zeit restaurirt worden. Sie ist sehenswerth. 
Die Familienbilder der Liechtensteiner wurden von Feldsberg 
hieher gebracht. — Gegenüber der alten Burg erhebt sich der 
fürstliche Sommerpalast, 1820 erbaut. Prachtvolle Park⸗ 
anlagen ringsum. Ueberall Verbindungswege mit der Bruͤhl, 
der Klause u. s. w. Schöne Punkte auf diesen Höhen sind 
noch: die Pilger- oder Johanniskapelle, 1818 erbaut, 
die Pyramide, 1821 erbaut u. s. w. — Die Bruͤhl (eigent⸗ 
licher der Brühl, denn das Wort bedeutet im Altdeutschen 
einen Thiergarten, ein gehegter Forst) scheidet sich in Vor— 
der- und Hinter-Brühl.“ Der erste zählt über 80, der 
zweite über 70 Häuser, zum Theile sehr stattliche und ge— 
schmackvolle Villen, mit einer Gesammtbevölkerung von mehr 
als 600 Seelen. Für Bewirthung der Wanderet ist sowohl 
die Helmstreitmühle, als tiefer im Thale die Hilprich—
	        
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