Full text: Die Staatsbahn von Wien bis Triest mit ihren Umgebungen

Vorrede. 
In einem Jahrhunderte, das mehr als die Gesammtheit der fruͤhern das 
Reich der Erfindung erweitert, entfernte Laänder durch die siegreich eniwickelte 
Kraft des Dampfes einander nahe gebracht hat, konnte es keine dringendere Angele— 
genheit geben, als jene, die Edelsteine, die den Guͤrtel der Jungfrau Europa 
schmücken, die großen und volkreichen Städte des östlichen Deutschlands unter sich 
und mit den tiefen Einbuchtungen der Nord- und Oftsee dann des Mittelmeeres 
durch eine Linie von Eisenbahnen als Pulsader fuͤr den Weltverkehr zu verbinden. 
Der größere, aber auch minder schwierige, Theil des Werkes nach Norden 
hin ist zu Stande gebracht, auch im Süden der Schienenweg vom Herzen Oester⸗ 
reichs, der alten Kaiserstadt, bis zur Wurzel der julischen Alpen fortgeführt. In 
ganz kurzer Zeit wied er das Emporium des Handels am adriatischen Meere, Triest, 
erreichen und durch die Verbindung der Kaiser Ferdinands⸗-⸗Nord⸗ mit der südlichen 
Staatsbahn innerhalb des Weichbildes von Wien als großes Ganze geschlossen sein. 
Die Aufgabe Oesterreichs war hierbei in doppelter Beziehung die groͤßte. 
Wird der Zug von Meer zu Meer über Wien, Prag, Dresden Berlin mit den 
Abaͤstungen von hier gegen Hamburg und Stettin in's Auge gefaßt, so entfällt 
nicht allein die ungleich laͤngere Strecke auf Oesterreich's weites Ländergebiet, wo⸗ 
bei es schon in Maͤhren und Boͤhmen große Hindernisse zu überwinden gab, sondern 
es fällt noch mehr in's Gewicht, daß von der Kaiserstadt abwärts nach Süden 
die Schienenstraße, ganz unbedeutende Strecken ausgenommen, entschieden den Cha— 
rakter einer Gebirgsbahn traͤgt, von der die kolossale, einzig in der Welt stehende 
Uebersetzung des Semmering nur einen integrirenden Theil bildet, während der 
Weg durch die Moorgründe bei Laibach und über den hohen, unwirthbaren Karst 
bis zum adriatischen Meere nicht minder als jene, den Aufwand aller, der Kunst zu
	        
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