Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 9. Band, (Jahrgang 1852)

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Prof. Goldenthal. 
Rubriken: Werke talmudisclien Inhalts, Werke liturgischen Inhalts, 
dann auch Werke philosophischen und sprachwissenschaftlichen In 
halts. In exegetischer Beziehung bespricht er das Verhältnis Saadja’s 
zur Massorah, wie zu dessen Nachfolgern. Als hebräische Beilage 
wird da nochmals die von ihm bereits in der Zeitschrift für die Kunde 
des Morgenlandes bekannt gemachte Erklärung Saadja’s zu den 
90 Wörtern, welche nur Ein Mal in der heiligen Schrift Vorkommen, 
mitgetheilt. An der arabischen, mit hebräischer Schrift gegebenen 
Überschrift haben wir nur einen Schreibefehler, schon in der Hand 
schrift, zu bemerken, wo es anstatt rmD^K nt3ö^ “PDDfi 
iiajd Erklärung der siebzig einzelnen Wörter, 
heissen muss neunzig t). 
Zu Menachem ben Seruk gibt Herr Dukes ferner das Vorwort 
von dessen Wörterbuch, welches in dem Exemplar der Handschrift 
der hiesigen k. k. Hofbibliothek mangelt, aus dem Berliner Codex 
als Beilage. Man kann also mit Herzunahme dieses Vorwortes das 
Wörterbuch Menachem benSeruk’s aus der hiesigen Handschrift voll 
ständig ediren. Möge es bald einen Bearbeiter finden. Und zu Jehuda 
Chajug liefert er ein ganzes Bändchen, enthaltend drei grammatische 
Werke desselben, über die ruhenden Buchstaben, über die 
Zeitwörter mit doppelten Buchstaben und über die Punc- 
tation, sämmtlich einer Handschrift der Münchner Bibliothek ent 
nommen. 
Dieses Schriftchen bietet also des Nützlichen gar Manches, und 
ist auch zum Nachschlagen in Betreff der aufgezählten Grammatiker 
recht brauchbar. 
*) Noch etwas haben wir in Bezug auf R. Saadja zu bemerken. Herr Dukes 
sagt nämlich, Seite 9, ganz flüchtig: „Maimonides (More Nebuchim, Theil 1, 
Abschnitt 74) erwähnt ihn auch” (den R. Saadja). Namentlich erwähnt Maimo- 
nides den R. Saadja nicht, sondern nur versteckt, und wir haben darauf 
zuerst in unserer Einleitung zu dem „Commentar des Averroes in die Rhe 
torik des Aristoteles” (Leipzig 1842) aufmerksam gemacht. Er behandelt dort 
das System der Medabberim und bemerkt, dass Mancher von den 
Geonim (D'JIRJn [tt D3£p) diesem Systeme gefolgt sei. Wenn man nun das 
Werk Emunot des R. Saadja liest, so sieht man ihn ganz den Medabberim 
geneigt: es kann also kein anderer Gaon gemeint sein. Wahrscheinlich wird 
Herr Dukes von dieser unsrer Muthmassung Notiz genommen haben.
	        
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