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Prof. Goldenthal.
Rubriken: Werke talmudisclien Inhalts, Werke liturgischen Inhalts,
dann auch Werke philosophischen und sprachwissenschaftlichen In
halts. In exegetischer Beziehung bespricht er das Verhältnis Saadja’s
zur Massorah, wie zu dessen Nachfolgern. Als hebräische Beilage
wird da nochmals die von ihm bereits in der Zeitschrift für die Kunde
des Morgenlandes bekannt gemachte Erklärung Saadja’s zu den
90 Wörtern, welche nur Ein Mal in der heiligen Schrift Vorkommen,
mitgetheilt. An der arabischen, mit hebräischer Schrift gegebenen
Überschrift haben wir nur einen Schreibefehler, schon in der Hand
schrift, zu bemerken, wo es anstatt rmD^K nt3ö^ “PDDfi
iiajd Erklärung der siebzig einzelnen Wörter,
heissen muss neunzig t).
Zu Menachem ben Seruk gibt Herr Dukes ferner das Vorwort
von dessen Wörterbuch, welches in dem Exemplar der Handschrift
der hiesigen k. k. Hofbibliothek mangelt, aus dem Berliner Codex
als Beilage. Man kann also mit Herzunahme dieses Vorwortes das
Wörterbuch Menachem benSeruk’s aus der hiesigen Handschrift voll
ständig ediren. Möge es bald einen Bearbeiter finden. Und zu Jehuda
Chajug liefert er ein ganzes Bändchen, enthaltend drei grammatische
Werke desselben, über die ruhenden Buchstaben, über die
Zeitwörter mit doppelten Buchstaben und über die Punc-
tation, sämmtlich einer Handschrift der Münchner Bibliothek ent
nommen.
Dieses Schriftchen bietet also des Nützlichen gar Manches, und
ist auch zum Nachschlagen in Betreff der aufgezählten Grammatiker
recht brauchbar.
*) Noch etwas haben wir in Bezug auf R. Saadja zu bemerken. Herr Dukes
sagt nämlich, Seite 9, ganz flüchtig: „Maimonides (More Nebuchim, Theil 1,
Abschnitt 74) erwähnt ihn auch” (den R. Saadja). Namentlich erwähnt Maimo-
nides den R. Saadja nicht, sondern nur versteckt, und wir haben darauf
zuerst in unserer Einleitung zu dem „Commentar des Averroes in die Rhe
torik des Aristoteles” (Leipzig 1842) aufmerksam gemacht. Er behandelt dort
das System der Medabberim und bemerkt, dass Mancher von den
Geonim (D'JIRJn [tt D3£p) diesem Systeme gefolgt sei. Wenn man nun das
Werk Emunot des R. Saadja liest, so sieht man ihn ganz den Medabberim
geneigt: es kann also kein anderer Gaon gemeint sein. Wahrscheinlich wird
Herr Dukes von dieser unsrer Muthmassung Notiz genommen haben.