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T o i s c li e r.
genösse gegen Ottokar. Er wandte alle Mittel an, um Rudolf
Anhänger in den österreichischen Ländern zu verschaffen, ver
kündete den Kirchenbann gegen Ottokar, sorgte dafür, dass
alles Volk erfahre von Acht und Bann, dem der Böhmenkönig
verfallen war, ja der geistliche Herr soll sogar einen Kriegs
plan gegen ihn entworfen haben. Abgesehen von der kurzen
Pause nach dem Frieden von Wien (Nov. 1276), liess der
Erzbischof nie ab von Feindseligkeiten gegen Ottokar bis zu
dessen Tode.
Wir müssen also nothwendig annehmen, dass Ulrich
schon vor der Wahl Rudolfs den Gu. erhalten und seine Al.
begonnen habe.
Er hat damit eine Verherrlichung Ottokars beabsichtigt,
wie wir schon aus dem Umstand vermuthen könnten, dass
Alexander das böhmische Wappen führt. Doch deutlich zeigt
uns dies der Schluss des V. Buches, wo Ulrich einen Vergleich
anstellt zwischen Alexander und (dem allerdings nicht genannten)
Ottokar (14691—14720).
wä wart ie kein fürste geborn
das so junc in kurzer zit
gehüebe so menlichen strit?
man vint ir niender einen
niuwan den siiesen einen,
den man im geliehen mac.
des sin von jugent ie so lac
das er an aller vinde danc
gewalticlich nach prise ranc.
siner vinde craft er neiget ....
das ist ander fürsten clage ....
das pris in loufet vor
und sie erreichen niht sin spor
und tragen dem ellenthaften nit.
dar ilf sin manheit deine git.
er Alexander swä er noch streit,
er Solomon an wirdikeit,
an wisheit, an reinem gemüete ....
Ein solches Lob konnte Ulrich nur demjenigen Fürsten
spenden, bei dem er lebte, und da sagt er uns (27623 ff.), dei