Glaube und Geschichte im Lichte des Dramas.
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und der zugleich feigen, treulosen und schwelgerischen Satyrn
zugleich als die Dümmeren und Schlechteren; dagegen thun
sich die angeblich schwachen und beschränkten Sterblichen
in der Person des listigen Dulders Odysseus als die zugleich
Klugen und Tapferen hervor, die von den Göttern verfolgt
und verlassen ihr G eschick durch eigene Kraft zum glücklichen
Ausgang zu wenden im Stande sind. Allerdings wagt sich der
,Götterfeind' Euripides nur an die dii minorum gentium, die
Kyklopen und Waldgötter, immerhin aber an ,auswärtige'
Mächte, jenseits der sinnlichen und Menschenwelt gelegene
überirdische und übermenschliche Wesen, auf deren Existenz
der religiöse Dramatiker den Schicksalslauf seiner Helden baut.
In neuerer Zeit hat nur Tieck ,Satyrdramen' in diesem
Sinne als Satiren auf die von den Dichtern der Zeit beliebte
Form der dramatischen Motivirung verfasst; Skaramutz, der
sich in der ,verkehrten Welt' auf den Thron des bei den
Hirten weilenden ,excentrischen Narren' Apoll schwingt, den
,Theatermaschinisten' zu seinem poetischen Minister, den Wirth
und den sentimentalen Familienvater zu seinen Bundesgenossen
macht, am Parnass eine Finanzquelle in Gestalt einer Brauerei
und Bäckerei eröffnet und mit dem Pegasus die Stallfütterung
einführt, während der trauernde Poet einsam in der Verbannung
weilt, ist eine glänzende Satire auf das nach dem Geschmack
des Pöbels, statt nach jenem der Kunst zugerichtete sentimen
tale Familien- oder das mit Theatereffecten gewürzte Ausstat
tungsstück, an dessen Erfolgen das Taschentuch und der De-
corateur mehr Antheil haben, als der Dichter.
Ist das Drama des absoluten Werdens kein Drama, das
religiöse Drama aber auf die Annahme ,auswärtiger' (über
irdischer und übermenschlicher) Ursachen des Glückswechsels
gebaut,, so bleibt für das Profandrama nur die Annahme
innerer, d. li. innerhalb der sichtbaren Erscheinungswelt selbst
gelegener Ursachen übrig. Die auf der Bühne dem Zuschauer
sichtbar gewordenen, dem Glückswechsel vorhergehenden Er
eignisse müssen die bedingenden Gründe, des nachfolgenden
Wechsels vollständig und anschaulich enthalten, ohne zu Ein
griffen von ,aussenher', zum deus ex machina des Dichters
seine Zuflucht nehmen zu dürfen. Von dem Helden selbst,