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Maas 8 en.
Altar gegen Altar aufrichte und auf diese Weise gegen Gott,
die Kirche, die Bischöfe und die Gewalt des römischen Papstes
sich vergehe.
Die Glosse zu c. 7 der decreta Leonis papae (n. 1) end
lich giebt nur mit andern Worten wieder, was im Text
selbst gesagt ist.
In diesen Aeusserungen ist nichts von einem Einfluss
specifisch pseudoisidorischer Tendenzen wahrzunehmen; sie
sind lediglich der Ausdruck einer auf die ächten Quellen und
die thatsächlicheu Verhältnisse begründeten Rechtsanschauung.
Direct beweisend gegen die Bekanntschaft mit den falschen
Decretalen scheint mir aber eine Stelle zu sein, wo allgemein
von den autoritativen Grundlagen des kirchlichen Lebens ge
handelt wird. Ich meine den Schluss der Glosse zu c. 20 der
decreta Coelestini papae (n. 1), der folgendermassen lautet:
Omne enim, quod in aeclesia agitur, aut ex auctoritate scriptu-
rarum canonicarum aut mysticis in Christo figuris mysteriorum
aut usu apostolicae antiquitatis aut sanctorum illorum patrum
fiele, quos constat Deum clarificasse in gloria aeternitatis suae.
Das pseudoisidorische System würde hier noch die Anführung
der römischen Kirche erforderlich machen, welche — so lautet
in ähnlichem Zusammenhang die stehende Phrase — per Dei
omnipotentis gratiam a tramite apostolicae traditionis nunquam
errasse probabitur. 1 Wie ist daher das Schweigen der Glosse
von der Autorität der römischen Kirche anders zu erklären
als aus der Nichtkenntniss der falschen Briefe? Hätte es seinen
Grund in einem bewussten Gegensatz gegen pseudoisidorische
Doctrinen, so würde dieser an irgend einer Stelle doch auf
positive Weise sich erkennbar machen, während wir eher um
gekehrt einen Zug von innerer Verwandtschaft wahrnehmen.
In der ganzen Glosse ist keine Spur der characteristi-
schen Gebilde des grossen Impostor zu entdecken. Dass ohne
die Zustimmung des Papstes keine Concilien berufen werden
dürfen, dass kein Bischof anders als vom Papst abgesetzt,
dass gewaltsam entsetzte Bischöfe vor geschehener Restitution
nicht angeklagt werden können, von alledem findet sich nichts,
1 So Pseudo-Lucius bei Hinsehius p. 179, Pseudo-Felix I. p. 205, Pseudo-
Marcus p. 454.