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Hartei.
prosodische Erscheinung aus der Welt zu schaffen; nur halte
ich diesen Versuch für älter als Aristarch, der oits; nicht in
Widerspruch zu so geläufigen Formen wie Sie? oiecui und o’isciv
(o 386) erfunden hätte, sondern wohl handschriftlich vorgefun
den hat. Die Gleichheit des Versuches deutet einen Urheber
an, ohne dass sich bestimmt erkennen lässt, warum dieser in
allen drei Fällen o'., und nicht o> oder cu zur Bezeichnung der
Länge verwendete. Das Digamma in oFisc (ovis) bedarf keines
weiteren Beweises; dasselbe vergleicht sich dem früher be
sprochenen s'Faoev. Das zweite Wort h-?i%ty.c ist gebildet durch
das copulative Präfix o und das Wort Feto?, dessen Digamma
durch inschriftliche Zeugnisse, dialektische Formen und pro
sodische Indicien unzweifelhaft feststeht. Es trifft sich gut,
dass uns Hesychius eine mit dem Präfix a gebildete Form er
halten hat, und diese lautet aüswj (äsTsa, Ta tm ocutw stsi vävvto-
g.iva, aüsty) tov owtoetv), bsx-qq b auTCETife Idesych. ed. Schmidt
p. 57). — Was (üfvoisw betrifft, so finden wir dY vot Ä ff '- w 218,
r^voirjaE A 537, B 807, N 28, s 78, Hes. Theog. 551, ^ovffa.ts'
u 15. Hier legen zwar dyvo-s-w und a-yvc-’a die Annahme eines
Adjectivstammes yvoFo sehr nahe (Curtius Gz. 4 178), und das
Digamma wird bestätigt durch die auf einer korkyräischen
Inschrift gefundene Form ITo/jjvcFa? (vergl. Wachsmuth Rhein.
Mus. XVIII 578). Allein der Mangel einer nicht gelängten
Nebenform bei einem doch einige Mal vorkommenden Worte
gestattet nicht, so unerklärbar oi auch sonst scheinen mag, mit
voller Bestimmtheit die Länge des o auf Digamma zurückzu
führen. Freilich würden wir so am leichtesten begreifen, wie
ein an xvota anklingendes ayvovjci dyvo^aacx sein o zu oi werden
liess, und wie dann oiec und ostt,? die gleiche Aenderung erfuhren.
Fälle wo s mit folgendem Digamma eine Länge ergab,
sind ausser eFxos, das in der an su aos anklingenden Schrei
bung süaos seinen ursprünglichen Lautwerth gerettet, in unserer
Ueberlieferung nicht auffindbar. Es war zu verführerisch für
die Revisoren unseres Textes, ein solches prosodisch unmög
liches e nicht in ei oder -q in Formen einer für sie doch todten
Sprache zu verbessern, zumal da in fast zahllosen Formen e und
si (vj) nach dem Bedürfniss des Verses zu wechseln schienen.
Man wird, um Belege für eine solche Längung des e zu ent
decken, besonders den Blick auf Formen zu richten haben, die