Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 78. Band, (Jahrgang 1874)

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Hartei. 
prosodische Erscheinung aus der Welt zu schaffen; nur halte 
ich diesen Versuch für älter als Aristarch, der oits; nicht in 
Widerspruch zu so geläufigen Formen wie Sie? oiecui und o’isciv 
(o 386) erfunden hätte, sondern wohl handschriftlich vorgefun 
den hat. Die Gleichheit des Versuches deutet einen Urheber 
an, ohne dass sich bestimmt erkennen lässt, warum dieser in 
allen drei Fällen o'., und nicht o> oder cu zur Bezeichnung der 
Länge verwendete. Das Digamma in oFisc (ovis) bedarf keines 
weiteren Beweises; dasselbe vergleicht sich dem früher be 
sprochenen s'Faoev. Das zweite Wort h-?i%ty.c ist gebildet durch 
das copulative Präfix o und das Wort Feto?, dessen Digamma 
durch inschriftliche Zeugnisse, dialektische Formen und pro 
sodische Indicien unzweifelhaft feststeht. Es trifft sich gut, 
dass uns Hesychius eine mit dem Präfix a gebildete Form er 
halten hat, und diese lautet aüswj (äsTsa, Ta tm ocutw stsi vävvto- 
g.iva, aüsty) tov owtoetv), bsx-qq b auTCETife Idesych. ed. Schmidt 
p. 57). — Was (üfvoisw betrifft, so finden wir dY vot Ä ff '- w 218, 
r^voirjaE A 537, B 807, N 28, s 78, Hes. Theog. 551, ^ovffa.ts' 
u 15. Hier legen zwar dyvo-s-w und a-yvc-’a die Annahme eines 
Adjectivstammes yvoFo sehr nahe (Curtius Gz. 4 178), und das 
Digamma wird bestätigt durch die auf einer korkyräischen 
Inschrift gefundene Form ITo/jjvcFa? (vergl. Wachsmuth Rhein. 
Mus. XVIII 578). Allein der Mangel einer nicht gelängten 
Nebenform bei einem doch einige Mal vorkommenden Worte 
gestattet nicht, so unerklärbar oi auch sonst scheinen mag, mit 
voller Bestimmtheit die Länge des o auf Digamma zurückzu 
führen. Freilich würden wir so am leichtesten begreifen, wie 
ein an xvota anklingendes ayvovjci dyvo^aacx sein o zu oi werden 
liess, und wie dann oiec und ostt,? die gleiche Aenderung erfuhren. 
Fälle wo s mit folgendem Digamma eine Länge ergab, 
sind ausser eFxos, das in der an su aos anklingenden Schrei 
bung süaos seinen ursprünglichen Lautwerth gerettet, in unserer 
Ueberlieferung nicht auffindbar. Es war zu verführerisch für 
die Revisoren unseres Textes, ein solches prosodisch unmög 
liches e nicht in ei oder -q in Formen einer für sie doch todten 
Sprache zu verbessern, zumal da in fast zahllosen Formen e und 
si (vj) nach dem Bedürfniss des Verses zu wechseln schienen. 
Man wird, um Belege für eine solche Längung des e zu ent 
decken, besonders den Blick auf Formen zu richten haben, die
	        
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