Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 78. Band, (Jahrgang 1874)

Homerische Studien. 
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sich in der Ueberlieferung erhielt, erklärt sich daraus, dass 
es an das stammgleiche azr,üpa anklang, das ein festes u 
hatte, und dass Formen ohne u die Existenz des ä-oupac nicht 
beirrten. X 489 azoupvfcou-i müssen wir wegen der Unsicherheit 
der Lesart bei Seite lassen. Das ursprüngliche Digamma ist 
etymologisch sicher. Wie Ahrens (ZAW. 1836, p. 801) erkannte, 
liegt die W. Fpa zu Grunde. Daher äzs-Fpac (wie besser accen- 
tuirt würde, vergl. Westphal MG. I 2, 285) Participium einer 
sonst verschollenen Aoristbildung, otmjupa lässt Brugmann (Stud. 
IV 166) nach Sonne’s Vorgang (Kulin’s Zs. XIII 434 ff.) aus 
äz-s-Fpa hervorgehen. Aus ä-zs-Fpa hätte aber nur äireupa werden 
können. Demnach vermuthe ich, dass als Stamm a-Fpa anzu 
setzen sei, mit jenem prothetischen a, das so häufig vor digam- 
matischem Anlaut (aepca, a-sipto, ä-eökov) und Consonantengruppen 
(a-czai'pw, a-azakal;, d-fkacrrov) auftritt (Curtius Gz. J 565. 712). 
Von der Wurzel Fsp, vielleicht von derselben, die in dzoüpac 
liegt, in dem stets digammirten intransitiven eppco wiederkehrt 
und zu Fspuc (ziehen) sich erweiterte (vergl. Curtius in den 
Stud. VI 265 ff.), wurde der Aorist azo-epaai ,wegraffen' wie 
ekaou vLpcac gebildet. Wir finden ihn mit kurzem e 2 348 
xüp. 1 <z7;6-FepG£, mit langem ( I> 283 ov pd t’ svaukoc azoFepar) 
•/Eip.wv'. zEpoma und <E> 329 p.v) p.iv azoFspasis \JÄyaq ■Kovxp.oq 
ßaOucivvjp. Wenn hier die Schreibung äzousptn) äzouepce'.E nicht 
versucht wurde oder nicht durchdrang, so werden wir im Un 
terschiede von azojpac eben an nichts weiter als eine vorüber 
gehende Affection des O-Lautes durch Digamma zu denken 
haben, welche als eine bleibende durch Diphthongisirung aus 
zudrücken schon eine Form wie Z 348 äzoEpse abhalten konnte. 
Die Ursache der Längung ist in dem einen Falle wie in dem 
andern Digamma. - Ebenso verhält sich die Sache mit dem 
singulären azo-Fsizow T 35 (p.vjviv dtzoFsizwv Afapip-vovt); o bleibt 
sonst kurz (azo-Fstzw a 373, äzc-Feizv] I 510, olzo-Fe'.zeTv I 309 u.s. w.). 
Dieselbe Erscheinung liegt, so weit ich jetzt die Sache 
übersehe, uns bei dem O-Laut noch in drei Fällen vor, von 
denen ich den einen früher (Ilom. Stud. I- 106) anders zu 
erklären bemüht war, weil ich es mit einer wirklichen Form 
zu thun zu haben meinte. Es sind oaeq (i 425 äpaeveq otiec rjo-av), 
oieTE«? B 765 (oxptya? oli-eaq) und ayvoiew mit seinen Formen. 
Ich sehe hierin den Versuch, eine unverständlich gewordene
	        
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