Homerische Studien.
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sich in der Ueberlieferung erhielt, erklärt sich daraus, dass
es an das stammgleiche azr,üpa anklang, das ein festes u
hatte, und dass Formen ohne u die Existenz des ä-oupac nicht
beirrten. X 489 azoupvfcou-i müssen wir wegen der Unsicherheit
der Lesart bei Seite lassen. Das ursprüngliche Digamma ist
etymologisch sicher. Wie Ahrens (ZAW. 1836, p. 801) erkannte,
liegt die W. Fpa zu Grunde. Daher äzs-Fpac (wie besser accen-
tuirt würde, vergl. Westphal MG. I 2, 285) Participium einer
sonst verschollenen Aoristbildung, otmjupa lässt Brugmann (Stud.
IV 166) nach Sonne’s Vorgang (Kulin’s Zs. XIII 434 ff.) aus
äz-s-Fpa hervorgehen. Aus ä-zs-Fpa hätte aber nur äireupa werden
können. Demnach vermuthe ich, dass als Stamm a-Fpa anzu
setzen sei, mit jenem prothetischen a, das so häufig vor digam-
matischem Anlaut (aepca, a-sipto, ä-eökov) und Consonantengruppen
(a-czai'pw, a-azakal;, d-fkacrrov) auftritt (Curtius Gz. J 565. 712).
Von der Wurzel Fsp, vielleicht von derselben, die in dzoüpac
liegt, in dem stets digammirten intransitiven eppco wiederkehrt
und zu Fspuc (ziehen) sich erweiterte (vergl. Curtius in den
Stud. VI 265 ff.), wurde der Aorist azo-epaai ,wegraffen' wie
ekaou vLpcac gebildet. Wir finden ihn mit kurzem e 2 348
xüp. 1 <z7;6-FepG£, mit langem ( I> 283 ov pd t’ svaukoc azoFepar)
•/Eip.wv'. zEpoma und <E> 329 p.v) p.iv azoFspasis \JÄyaq ■Kovxp.oq
ßaOucivvjp. Wenn hier die Schreibung äzousptn) äzouepce'.E nicht
versucht wurde oder nicht durchdrang, so werden wir im Un
terschiede von azojpac eben an nichts weiter als eine vorüber
gehende Affection des O-Lautes durch Digamma zu denken
haben, welche als eine bleibende durch Diphthongisirung aus
zudrücken schon eine Form wie Z 348 äzoEpse abhalten konnte.
Die Ursache der Längung ist in dem einen Falle wie in dem
andern Digamma. - Ebenso verhält sich die Sache mit dem
singulären azo-Fsizow T 35 (p.vjviv dtzoFsizwv Afapip-vovt); o bleibt
sonst kurz (azo-Fstzw a 373, äzc-Feizv] I 510, olzo-Fe'.zeTv I 309 u.s. w.).
Dieselbe Erscheinung liegt, so weit ich jetzt die Sache
übersehe, uns bei dem O-Laut noch in drei Fällen vor, von
denen ich den einen früher (Ilom. Stud. I- 106) anders zu
erklären bemüht war, weil ich es mit einer wirklichen Form
zu thun zu haben meinte. Es sind oaeq (i 425 äpaeveq otiec rjo-av),
oieTE«? B 765 (oxptya? oli-eaq) und ayvoiew mit seinen Formen.
Ich sehe hierin den Versuch, eine unverständlich gewordene