Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 72. Band, (Jahrgang 1872)

lieber ein Capitel aus Aristoteles’ Politik. 
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begegnen auch anderwärts, wie Nik. Etli. 7, 12. 1152 b 6 '/■«■’■ 
tvjv sb&aipovlav ot TxXetaxoi p.eÖ’ Yjoovvjc elvai ipaanv, 8tb y.a't x'ov paxapiov 
wvo^äxactv curo xou -/aipstv (vgl. 7, 14. 1153 b 15) und 1, 9. 
1098 b 23 xoiq p.ev yap apsrq, xbi? os <pp6vri<n<;, ä'XXoic Ss aotpfa xi; 
■slvat boxet (yj subaip.ovi'a), xol? oe xauxa •); xoöxtov xt p.eO’ ■rfiorqc ij oux 
aveu yjoo'% y.xX. und überdies vergleiche man die Zusammen 
stellung der vulgären Ansichten über Eudaemonie und ihre Er 
fordernisse in der Rhetorik 1, 5. 
Was aber diesem thatsächlichen Grunde als begrifflicher 
Beweis an die Seite gestellt wird, davon hat Bernays Anlass 
genommen zu einer allgemeineren Ausführung über den logisch 
dialektischen Charakter jener für ein grösseres Publicum be 
stimmten Schriftengattung, wovon auch unser Capitel mehrere 
unzweifelhafte Merkmale, als Zeugen seines Ursprungs, dem 
Leser vor Augen stelle. Auf diesen für die Entscheidung 
der schwebenden Controverse wichtigen Gesichtspunkt werden 
wir später zurückkommen, da wir vor allem uns über die 
kritische Beschaffenheit dieses zweiten Theils des weit ausge 
führten Satzes verständigen müssen. Die Worte sind oben 
mitgetheilt in der von Bernays zurechtgemachten Form, der 
zu den von ihm cmcndirten Worten %epa.q 8b xb yjprfynp.bv eaxiv 
bemerkt: 'Zu der Aenderung von to2v in rapa?, deren Anlässe 
und Vortheile einem aufmerksamen Leser nicht erst dargelegt 
zu werden brauchen, vergleiche man Polit. 1, 9 p. 1257 b 26 
P/.acxr, xöv xe/vwv xoü xebojc sie äxeipor Sxt p.xX'.axx yap sxeTvo ßoüXov- 
xat iroietv xwv 8s wpb? xb xsXo; ob/, elq fesipov nepaq yap xb rfAoq 
zaca'.c.’ Anlässe zur Aenderung des Ueberlieferten sind zwar 
leicht erkennbar, die Vortheile dieser Verbesserung aber mir 
wenigstens so wenig klar, dass ich Bedenken trage, auch nur 
den Gedanken des Aristoteles darin wieder zu finden. Denn 
wie sollte er wohl sagen 'die Grenze ist die Brauchbarkeit,’ 
damit man von Neuem frage, welches denn die Grenze der 
Brauchbarkeit sei. Dass ihm eine so ungenügende Grenzbe 
stimmung nicht entschlüpft sei, dafür bürgt schon der von 
Bernays selbst, zum Schutz zwar seiner eigenen Verbesserung, 
angeführte Beleg, der Aristoteles’ echte Denkweise in diesem 
Falle kund gibt; denn die Künste, welche nicht Künste xoü 
xsaou? sondern Künste -p'oq xb xsXoc sind, haben ihre Grenze an 
dem xsXo<;, für das sie sind. Nicht minder deutlich tritt der
	        
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