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Hartei.
Oscar Meyer nicht auf einer vollständigen Sammlung des
Materiales, nicht einmal auf den reichen Zusammenstellungen
Spitzner’s seine Untersuchungen aufgebaut hat, sondern in
dieser Hinsicht, wie es scheint, fast gänzlich von Hoffmann,
der die Odyssee doch nur nebenbei heranzog, abhängig ist.
Dabei ist durch die erneute Confundirung der beiden Gruppen,
deren Trennung Hoffmann wesentlich gefördert hatte, nichts
weniger als ein beruhigender Abschluss gewonnen.
Zuletzt hat Jacob La Roche in seinen ,Homerischen
Untersuchungen' (Leipzig 1869, S. 47 ff.) einen Tlieil der
hieher gehörenden Erscheinungen, nämlich die ■ Verlängerung
kurzer Endsilben vor einfachen Consonanten, behandelt und
neuerdings eine durch Genauigkeit ausgezeichnete Sammlung
der einschlägigen Stellen (ich vermisste nur 8) abdrucken
lassen. Neu ist in seinen Auseinandersetzungen nichts als die
■weiter unvermittelte Verbindung der etymologischen und metri
schen Erklärung: er nimmt wiederholt Bezug auf die, man
hatte geglaubt überwundenen Etymologien Hoffmann’s; aber
bei Formen wie p-Eyakr,, gEydkcp und allen ähnlichen, deren
Zahl ja nicht gering ist, muss ,das metrische Bodiirfniss' den
Erklärungsgrund abgeben. Richtiger liiesse es wohl die metrische
Bequemlichkeit. Die Erwägung, warum der Dichter gerade
vor liquidem Anlaut sich diese Bequemlichkeit verstattcte,
kommt nicht weiter in Betracht.
Man sieht aus dieser Darlegung, dass eine Reihe wichti
ger Fragen nichts weniger als zum Abschluss gelangt ist, und
doch wäre dies in mehrfacher Beziehung wünschonsworth, nicht
blos um für grammatische Betrachtungen schwer wiegender Art
eine festere Grundlage zu haben, sondern auch für Fragen der
niederen Kritik. Noch immer tauchen Conjocturen auf, wie
die von Ahrens a. a. 0. zuerst aufgestellten, von Oscar
Meyer p. 132 und La Roche p. 48 ohne Kenntniss ihres
Vorgängers wiederholten, 0 626 ävsp.ou 3e Sewöc statt avegoic oe
osivoq, 0133 ßpov-njoac 3s oeivöv statt ßpovTijaac o’ dpa ostvöv, p.203
0)534 oe Sstaav-nov statt dpa oewdvnov, ß 66 oe ostasre statt üttoosioete
zu lesen und ähnliche mehr. Die Verlängerungsfähigkeit der
Arsis bei jeder Wortform gilt für etwas so ausgemachtes, dass
selbst ein umsichtiger Forscher wie G. Curtius in seinen
Studien 1 2 p. 293 die Form sev für ev;v, in den Erläuterungen