Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 57. Band, (Jahrgang 1867)

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Müller 
A. Lautlehre. 
Das Lautinventar des Pali stimmt im Ganzen mit jenem des 
Sanskrit überein. Es hat dieselben Consonanten bis auf die beiden 
Zischlaute q und welche in s aufgegangen sind; von den Vocalen 
besitzt es alle, bis auf die beiden specifisch-indischen /•-Laute 
(/• und f). Die Diphthonge sind geschwunden, sowohl die offenen 
(ai, au) als die geschlossenen (e, 6). Die beiden Palivocale e, o 
in welche die Diphthonge übergehen, sind einfache kurze oder viel 
mehr kurz-lange Vocale. Darnach ergibt sich für das Pali folgende 
Lautübersicht: 
I. Consonanten. 
a 
ä 
k 
6 
t 
t 
P 
y 
s 
kh 
cli 
tli 
th 
ph 
r 
h 
9 
9 
d 
d 
b 
l 
gh 
qli 
dh 
dh 
bh 
l 
n 
n 
n 
n 
m 
II. Vocale. 
u; d, i, u; e, 
i u. 
o. 
Zur Darstellung dieses Lautsystems bedient sich jedes der 
südbuddhistischen Völker eines eigenen Alphabetes. Die Singhalesen 
schreiben es mit einer Schrift, welche sie Hodiya nennen, und welche, 
wie die Vergleichung zeigt, der alten Schrift der Dravida-Völker 
entstammt. (Vgl. Reise der Fregatte Novara. Linguistischer Theil 
S. 232 ff.). Die Birmanen und Siamesen bedienen sich einer Schrift, 
welche gewiss monumentalen Ursprunges ist und auf das in den 
Inschriften buddhistischer Könige erhaltene Alphabet zurückgeht. 
Wir wenden uns nun zur näheren Betrachtung der Laute, welche 
wir nach den beiden Gruppen: Consonanten und Vocale durchgehen 
wollen.
	        
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