Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 41. Band, (Jahrgang 1863)

Über eine neue Methode der phonetischen Transscription. 
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gerecht zu werden, etwa wie wir der englischen Aussprache des th 
in englischen Wörtern nachstreben. Für gewöhnlich werden diese 
Laute auch in den dem'arabischen abgeborgten Wörtern des per 
sischen Sprachschatzes nicht gehört, und desshalb sind auch in der 
Bezeichnung der Grammatik des Mirza Muhammed Ibrahim, bearbeitet 
von Fleischer, die Lepsius der seinen gegenüberstellt, ganz 
consequenter Weiset/ und i ebenso wie ^ und j durch s und 
* wieder gegeben. 
Ebenso hat Lepsius \z>, und mit denselben cha 
rakteristischen Zeichen wie für das Arabische umschrieben, während 
der Perser Ja vonO, von und und Jö von j sowenig 
unterscheidet, dass er behufs der Rechtschreibung sich lediglich 
auf sein Gedächtniss verlassen muss. Demgemäss finden wir auch 
in der obenerwähnten persischen Grammatik i» ebenso wie O durch 
t, ebenso wie durch s und und Jö ebenso wie j durch 
* ausgedrückt. 
Das j hat Lepsius in der Umschrift für das Persische mit 
demselben Zeichen bezeichnet, wie in der Umschrift für das Ara 
bische. Nun ist aber, wo das im Arabischen überhaupt ein Con- 
sonantengeräusch hat, dies Geräusch das des w l meiner Bezeichnung, 
des w labiale, während das Consonantengeräusch des persischen 
das des w 2 , des w labiodentale seu FRomanum, ist. 
Es. kommt überdies vor, dass man im Arabischen gar kein Con 
sonantengeräusch spürt, während dasselbe im Persischen an der 
selben Stelle sehr kräftig hervortritt. Das Wort Jjl primus hat 
die persische Sprache der arabischen abgeborgt, aber im Arabischen 
lautet es anal, im Persischenawwal. Auch für das Ain hat Lepsius 
nur ein Zeichen, welches ihm wie im Arabischen, so auch im Per 
sischen substituirt werden soll. Wie fremdartig würde aber dem 
Perser in der gewöhnlichen Rede, in Wörtern die das Bürgerrecht 
in seiner Muttersprache erlangt haben, und von denen er oft nicht 
weiss, dass sie aus dem Arabischen stammen, ein Laut klingen, den 
hervorzubringen er selbst beim Koranlesen nach Wallin’s Zeugniss 
meist vergeblich bemüht ist? 
Kaum besser als mit den Consonanten würde man mit denVocalen 
daran sein; wenigstens würde das lange Elif, das L ep si u s im Persischen 
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