Full text: Sitzungsberichte / Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte der Philosophisch-Historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, 32. Band, (Jahrgang 1859)

Die Genossen des Königs Tschin-sching. 
347 
Auch ist der Grund, warum ich nicht mit ihm sterbe, dieser: ich 
möchte den König von Tschao und den Gebieter Tschang rächen 
an Thsin. Wenn ich jetzt mit ihm stürbe, so wäre dies so viel, als 
wenn ich einem hungerigen Tiger Fleisch vorwürfe: was für einen 
Nutzen könnte es mir bringen? 
Tschang-yen und Tschin-sclu sprachen : Die Sache ist bereits 
dringend, du hast versprochen mit ihm zugleich zu sterben. Wer 
bewährt die Treue, wie sollte er kennen die spätere Überlegung? 
Tschang-yü entgegnete: Wenn ich sterbe, so nehme ich Rück 
sicht auf etwas, das von keinem Nutzen. Es geschehe, wie ihr, 
o Herren, sagt. — Hierauf liess er fünftausend Streiter ausrücken, 
stellte Tschang-yen und Tschin-schi an deren Spitze und ertheilte 
ihnen den Auftrag, es früher mit dem Heere von Thsin zu versuchen. 
Diese gesammte Kriegsmacht fand in demAugenblick den Untergang, 
als sie mit dem Heere von Thsin handgemein wurde. 
Unterdessen hatten die Reiche Yen , Tsi und Tsu, als sie von 
der Bedrängniss Tschao's Kunde erhielten, ihre Heere zur Rettung 
des bedrohten Reiches abgeschickt, was vorzüglich durch den Ein 
fluss des späteren Gewaltherrschers Hiang-yü bewerkstelligt ward. 
Ebenso hatte Tschang-ngao, ein Sohn Tschang-ni's, im Norden die 
Streitkräfte des Landes Tai an sich gezogen und auf diese Weise 
ein Heer von zehntausend Mann zusammengebracht. Die Heere der 
verbündeten Reichsfürsten bezogen nach ihrer Ankunft mehrere Lager 
neben demjenigen Tschin-yü’s , hatten aber nicht den Math, die 
Kriegsmacht von Thsin anzugreifen. Bios Hiang-yü, damals Feldherr 
von Tsu, durchbrach mit seinen Schaaren mehrmals den von Tschang- 
han angelegten, zu beiden Seiten durch Mauern geschützten Weg, 
was zur Folge hatte, dass das Heer Wang-li’s Mangel an Lebensmitteln 
zu leiden anfing. Hiang-yü setzte jetzt mit allen seinen Streitkräften 
über den Fluss Tschang und schlug den Feldherrn Tschang-han, der 
mit seinem Heere sofort den Rückzug antrat und sich an dem Kampfe 
nicht mehr betheiligte. Jetzt erst wagten es die Kriegsheere der 
verbündeten Reichsfürsten, das Heer von Thsin, welches die Stadt 
Khiü-lo belagerte, anzugreifen. In diesem Kampfe ward Waug-li, der 
das Belagerungsbeer befehligte, gefangen, während Sche-kien, ein 
anderer Feldherr von Thsin,] sich selbst das Leben nahm (207 v. Chr.) 
Nach dem Entsätze Khiii-lö's, welches seine Rettung hauptsächlich 
der Kraft des Reiches Tsu verdankte, zogen Ya, König von Tschao,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.