Die Genossen des Königs Tschin-sching.
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Auch ist der Grund, warum ich nicht mit ihm sterbe, dieser: ich
möchte den König von Tschao und den Gebieter Tschang rächen
an Thsin. Wenn ich jetzt mit ihm stürbe, so wäre dies so viel, als
wenn ich einem hungerigen Tiger Fleisch vorwürfe: was für einen
Nutzen könnte es mir bringen?
Tschang-yen und Tschin-sclu sprachen : Die Sache ist bereits
dringend, du hast versprochen mit ihm zugleich zu sterben. Wer
bewährt die Treue, wie sollte er kennen die spätere Überlegung?
Tschang-yü entgegnete: Wenn ich sterbe, so nehme ich Rück
sicht auf etwas, das von keinem Nutzen. Es geschehe, wie ihr,
o Herren, sagt. — Hierauf liess er fünftausend Streiter ausrücken,
stellte Tschang-yen und Tschin-schi an deren Spitze und ertheilte
ihnen den Auftrag, es früher mit dem Heere von Thsin zu versuchen.
Diese gesammte Kriegsmacht fand in demAugenblick den Untergang,
als sie mit dem Heere von Thsin handgemein wurde.
Unterdessen hatten die Reiche Yen , Tsi und Tsu, als sie von
der Bedrängniss Tschao's Kunde erhielten, ihre Heere zur Rettung
des bedrohten Reiches abgeschickt, was vorzüglich durch den Ein
fluss des späteren Gewaltherrschers Hiang-yü bewerkstelligt ward.
Ebenso hatte Tschang-ngao, ein Sohn Tschang-ni's, im Norden die
Streitkräfte des Landes Tai an sich gezogen und auf diese Weise
ein Heer von zehntausend Mann zusammengebracht. Die Heere der
verbündeten Reichsfürsten bezogen nach ihrer Ankunft mehrere Lager
neben demjenigen Tschin-yü’s , hatten aber nicht den Math, die
Kriegsmacht von Thsin anzugreifen. Bios Hiang-yü, damals Feldherr
von Tsu, durchbrach mit seinen Schaaren mehrmals den von Tschang-
han angelegten, zu beiden Seiten durch Mauern geschützten Weg,
was zur Folge hatte, dass das Heer Wang-li’s Mangel an Lebensmitteln
zu leiden anfing. Hiang-yü setzte jetzt mit allen seinen Streitkräften
über den Fluss Tschang und schlug den Feldherrn Tschang-han, der
mit seinem Heere sofort den Rückzug antrat und sich an dem Kampfe
nicht mehr betheiligte. Jetzt erst wagten es die Kriegsheere der
verbündeten Reichsfürsten, das Heer von Thsin, welches die Stadt
Khiü-lo belagerte, anzugreifen. In diesem Kampfe ward Waug-li, der
das Belagerungsbeer befehligte, gefangen, während Sche-kien, ein
anderer Feldherr von Thsin,] sich selbst das Leben nahm (207 v. Chr.)
Nach dem Entsätze Khiii-lö's, welches seine Rettung hauptsächlich
der Kraft des Reiches Tsu verdankte, zogen Ya, König von Tschao,