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Joseph Bergmann.
alle Acten fehlen. Diese amtlichen Quellen in demselben beginnen
erst mit dem Jahre 1774 wieder zu fliessen und fliessen bis zum
Anfänge des neuen Jahrhunderts sehr spärlich, zumal der beschei
dene Eckhel seine einfachen Geschäfte einfach führte und aller Viel
schreiberei abhold war, sie betreffen zum grössten Theile Rechnungen
und Dienstsachen. Ich war demnach zur Erreichung meines festge
steckten Zieles genöthigt, das vielfach zerstreute Material tlieils in
den Vorreden numismatischer Werke jener Zeit, theils in alten Hof-
Schematismen, theils im ehemaligen k. k. Hofkammer-Archive, theils
bei Privaten aufzusuchen, zu sammeln und zu verarbeiten.
Ich lege die gewonnenen Resultate in biogr aphisch-histo-
rischer Form und möglichst in chronologischer Folge
zur Erinnerung an den grössten Numismatiker Eckhel, dessen
Geburtstag (13. Jänner) die numismatische Gesellschaft in Berlin
alljährlich feiert, hier nieder mit dem freundlichen Ersuchen, kundi
gere Männer des Faches mögen weiteres Material zu einer umfassen
den Geschichte der alten und neuen Numismatik in Österreich und
des k. k. Münz- und Antiken-Cabinets sammeln, wozu diese Zeilen als
geringer Beitrag dienen sollen.
Zwölf Männer werde ich in dieser 1. Abtheilung dem geneigten
Leser vorführen, von denen neun Priester und zwar fünf aus dem
gelehrten Orden der Gesellschaft Jesu waren, die übrigen drei dem
Laienstande und dem Auslande, Frankreich und Schweden, ihrer
Geburt nach angehörten.
I. Karl Gustav Heraus. — Ich beginne mit dem Auftreten dieses
Schweden der in unserm Österreich in der Numismatik die Bahn
öffnete, und fasse mich über ihn kurz, indem ich bei Ver
öffentlichung seiner (Korrespondenz mit Leibniz und Anderen, wie
auch in dessen Historia metallica seu numismatica Austriaca in den
Sitzungsberichten (der philosophisch - historischen Classe 18S4,
Bd. XIII, S.40—Gl und 339—625, dannBd. XVI.S. 132—168) sein
Leben zu beleuchten versucht und ihm in meinen Medaillen auf
berühmte und ausgezeichnete Männer des österreichischen Kaiser
staates im II. Bande Nr. XCI einen eigenen Artikel gewidmet habe.
Unter K. Joseph’s I. Regierung schien hier ein schöner Morgen
für Münz- und Alterthumskunde anzubrechen. Er berief zu diesem
Ende den gelehrten, in seinem Fache eines ausgebreiteten Rufes sich
erfreuenden Herrnus im J. 1709 vom fürstlich Schwarzburgischen